24.03.2010

LandesSchülerInnen-Vertretung Berlin
fordert:
"Bundeswehr raus aus den Schulen!"

Protest-Aktion gegen Bundeswehr-Propaganda Der Tod vieler Menschen, auch von Jugendlichen, in Kundus, Afghanistan, ist noch immer nicht aufgeklärt, da wird der Bundeswehr zur Rekrutierung neuer SoldatInnen bereits wieder Zugang zu SchülerInnen gewährt und soll sogar noch erleichtert werden. Dies fordern zumindest die Mitglieder der CDU und Bündnis90/Die Grünen in der BVV von Steglitz-Zehlendorf. Im Antrag der Fraktionen ist explizit die Rede von "Rekrutierung" des zukünftigen "Führungs- personals".

So rollt eine großangelegte Offensive der Bundeswehr durch die Klassenzimmer der Bundesrepublik, der sich die LandesSchülerInnen-Vertretung Berlin entgegenstellt: "Daß die sogenannten Jugendoffiziere die Waffen und andere Tötungsmaschinen in den Kasernen lassen, zeugt von der Absicht der Beeinflussung. Denn vor allem werden Karrierechancen beworben und nicht über Sinn und Unsinn von Krieg gesprochen, nicht über Töten und Getötetwerden," heißt es in deren Stellungnahme.

Die LandesSchülerInnen-Vertretung Berlin will sich verstärkt gegen die Bundeswehr in Schulen einsetzen. Zusammen mit dem Freiburger Bildungsstreikbündnis und vielen FriedensaktivistInnen fordern sie: "Bundeswehr raus aus dem Klassenzimmer!"

"In der ganzen Welt gibt es vielfältige Friedensprozesse, über die wir mehr erfahren wollen - aber in unsere Schulen kommt das Militär!" stellt Jerome L., von der LSV Berlin, fest. "Nicht nur in der Schule muß endlich klar gestellt werden, daß Krieg etwas schreckliches ist!" sagt Micha S., ebenfalls von der LSV Berlin. Er weist auch auf die Rechtslage hin, denn zum Beispiel besage Paragraph 48, Absatz 5, des Schulgesetzes, daß einseitige politische Beeinflussung einschließlich Werbung im Unterricht nicht zulässig sei.

Killerspielen und Musiktexte würden immer wieder als Auslöser für Amokläufe bezeichnet, dabei gehe es in diesem Fall lediglich um verbal geäußerte Gewaltphantasien oder virtuell auf dem Bildschirm entwickelte Gewaltszenarien, so die LSV Berlin. Diese "Gewalt im Kopf" soll angeblich für Jugendliche derart gefährlich sein, daß gerade aus den Reihen der CDU immer wieder Verbote gefordert werden. "Wenn es aber darum geht, Jugendliche auf den tatsächlichen Kampfeinsatz vorzubereiten, auf das wirkliche Töten von Menschen, scheinen die Bedenken in Luft ausgelöst," merkt die LSV Berlin kritisch an. "Die schweren traumatisierenden Folgen, die Krieg immer zur Konsequenz hat, werden hier ignoriert und die Psyche von Jugendlichen und nicht zuletzt auch das Leben der Jugendlichen selbst dem Krieg für die vermeintliche gerechte Sache geopfert," stellt Janis W. von der LSV Berlin fest.

Doch der Widerstand wächst. In vielfältigen Bündnissen finden sich laut LSV Berlin auch immer mehr Eltern zusammen, die sich fragen, wie viele Kriege noch geführt werden müssen, bis der Frieden siegt. Positiv wird registriert, daß die Bundestagsfraktion der Linkspartei einen Antrag gegen die "Sonderstellung der Bundeswehr an Schulen" einbrachte.

Die LSV Berlin will der Bundeswehr nicht das "Feld" überlassen und unterstützt den Aufruf von 'KlassenKampf Süd-West', der an SchülerInnen, BildungsaktivistInnen, LehrerInnen, Eltern, Friedensbewegte und AntimilitaristInnen gerichtet ist, zur Teilnahme an einer Kundgebung vor dem
Schadow-Gymnasium.
Freitag, 26. März, 9.30 Uhr
Schadow-Gymnasium
Beuckestrasse 27-29, 14163 Berlin-Zehlendorf
Anfahrt: S-Bahnhof Zehlendorf (S1), Bus: 183, 101,112, ?110, 115, 217, 623
Weitere Informationen:
www.lsv-berlin.de

 

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