StudentInnen-Kette zwischen Uni und PH
Gestern beteiligten sich rund 3.500 StudentInnen in Freiburg an einer Menschenkette zwischen der Uni in der
Innenstadt und der PH (Pädagogische Hochschule) im Stadtteil Littenweiler. Die Polizei hatte mangels Gewalt
anscheinend Langeweile und bekrittelte eine angebliche Lücke von 500 Metern in der Menschenkette. Später
kam es zu einer Besetzung des Parteibüros der CDU in der Innenstadt. Wiederholt wurde gerufen: "Wir sind hier,
wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut". Ein CDU-Landtagsabgeordneter kam eigens aus Lörrach dahergerast,
um Diskussionsbereitschaft zu simulieren. Sein Credo gipfelte in der Bemerkung: "Das ist grotesk", wobei er allerdings
ganz ahistorisch nicht seinen eigenen Standpunkt meinte. Nach eineinhalb Stunden vergeblicher Animationsversuche
verließen die StudentInnen die CDU-Zentrale friedlich wie auf einem Friedhof üblich.
An diesem zweiten Streiktag solidarisierten sich nun auch die StudentInnen der Evangelischen Fachhochschule. Sie
organisierten eine öffentliche Vorlesung auf dem Rathausplatz. Um noch einige Streikaktionen der beiden Tage nachzutragen:
Es gab öffentliches Pfannkuchenbacken, musikalische Vorführungen in der Innenstadt, einen Spiele-Parcours der
VWL-StudentInnen, einen Direct-Action- Workshop, eine "aktive Stadtbesichtigung", ein Streikkino, ein "Elitäres Fressen"
im Colombi Park und ein Vorlesungsmarathon, an dem sich sieben Professoren beteiligten.
Frank Bayer