Der Österreicher Niko Alm hat gegenüber den Behörden durchgesetzt, daß für seinen Führerschein ein ganz spezielles Foto verwendet wurde. Auf diesem Foto trägt er als Kopfbedeckung ein Nudelsieb. Normalerweise ist bei Führerscheinfotos eine Kopfbedeckung untersagt. Alm berief sich aber auf eine Sonderregel, wonach für Mitglieder von Religionsgemeinschaften eine Ausnahme gemacht werden kann. Als Mitglied der Kirche der Pastafaris*, die dem Fliegenden Spaghettimonster huldigen, verursachte er zunächst erheblichen Behörden-Aktionismus und mußte sich einer amtsärztlichen Untersuchung seines Geisteszustands stellen. Er konnte sich jedoch unter Berufung auf die Gleichstellung mit anderem anerkanntem Blödsinn wie etwa einer Heiligen Dreifaltigkeit am Ende durchsetzen.
Das in München erscheinende Magazin 'focus' aus dem Hause Burda versteht offenbar keinen Spaß und titelte: "Spaghetti-Kirche verhöhnt Behörden"
* Die "Church of the Flying Spagetti Monster" ist eine 2005 von dem US-amerikanischen Physiker Bobby Henderson gegründete Religions-Parodie. Der Anlaß für die Gründung der "Church of the Flying Spagetti Monster" war die damalige Auseinandersetzung um die Evolutionstheorie und die öffentliche Diskussion um die Unterrichtung von "Intelligent Design" an US-amerikanischen Schulen. Henderson forderte in einem offenen Brief von der Schulbehörde von Kansas, daß auch seine Glaubenslehre, genauso wie die unbeweisbare kreationistische Glaubenslehre, neben der Evolutionstheorie im Unterricht gelehrt werden müßte. Henderson teilte den Behörden mit, daß das Universum von einem fliegenden Spaghettimonster erschaffen wurde und daß die wissenschaftlichen Befunde, die in Richtung der evolutionären Prozesse weisen, von "Ihm" hinterlegt worden seien.
"Denn die Schöpfungsidee ist nicht einmal im Prinzip widerlegbar, und demzufolge bekommt man durch keine spezifische Beobachtung einen wirklichen Hinweis auf die Existenz eines Schöpfers. Dieses Dilemma ist der Hauptgrund für die Unwissenschaftlichkeit der Schöpfungsvorstellung. Den Schöpfungstheoretikern kann es nämlich prinzipiell nicht gelingen ihre Postulate durch Beobachtungen zu bereichern, weshalb sie auf die Destruktion der Evolutionsidee ausweichen müssen," so Henderson.