Gewissermaßen in branchenübergreifendem Selbstlob stellt der 'spiegel' gleich zu Beginn heraus, wie der Lieblingskandidat der Mainstream-Medien derzeit gepusht wird:
"Während der Kandidat auf allen Kanälen für seine Person trommelt, allein am Montag drei große Fernsehauftritte absolvierte..."
Versucht der 'spiegel' hingegen Lobenswertes bei der Person Steinbrück selbst zu finden, gerät dies zum unfreiwilligen Witz:
"...dafür beherrscht Steinbrück die Kunst des überraschenden Angriffs, er gilt als mitreißender Redner."
Beim Versuch, Ausgewogenheit mit Hilfe zarter angedeuteter Kritik vorzutäuschen, produziert der 'spiegel' schwarzen Humor:
"...zugleich muss sich Steinbrück die Zuneigung des Volkes erst noch erarbeiten."
"... auch in Sachen Glaubwürdigkeit hat er noch Aufklärungsarbeit zu leisten."
Und so kommen Annett Meiritz und Philipp Wittrock für den 'spiegel' in ihrem selbstgebastelten Fragen- und Antworten-Konvolut zu der wenig überraschenden Prophezeiung:
"Dann werden ihn die Menschen mögen, weil sie sehen: Politik kann auch unterhaltsam sein."