In einem Scherz-Artikel der 'International School of Management' hieß es vor wenigen Tagen wohlwollend unter der Überschrift "Afrika im Wandel": "In vielen Segmenten sind die Wachstumsraten enorm. So nahmen allein in den letzten zehn Jahren die Neuwagenverkäufe in Afrika um 50 Prozent zu."
Bekanntlich versorgen sich die korrupten "Eliten" Afrikas bevorzugt mit den teuersten BMW-Modellen der 7er-Serie. Und Sambias Präsident Frederick Chiluba benötigte 204 Maßanzüge (allein aus der Genfer Boutique Basile), 185 Designer-Hemden, stapelweise Seidenpyjamas und 64 Paar handgenähte Schuhe mit hohen Absätzen.
Kenia etwa leistete sich eine Regierung mit 92 Kabinetts-Mitgliedern und zahlte seinen Ministern und Vizeministern 18.000 respektive 15.000 US-Dollar pro Monat - die höchsten Minister-Gehälter der Welt. Zugleich herrscht im Land Hunger.
Nach wie vor plündern in vielen afrikanischen Ländern die herrschenden "Eliten" die Staatskassen. Sie genießen ein flamboyantes Leben, schleusen Milliarden in Steueroasen, besitzen Schlösser an der Loire, Reihenhäuser in London, Prachtvillen in Hongkong, Nummernkonten in der Schweiz. Die Kapitalflucht aus Afrika beträgt jährlich rund 30 Milliarden Euro. Das ist mehr als die gesamte "Entwicklungshilfe", die auf den Kontinent fließt.
A propos "Entwicklungshilfe". Der Schweizer Experte und frühere UN-Mitarbeiter Jean Ziegler belegt mit Fakten in seinen Büchern, daß Afrika nach wie vor von den Reichen der Nordhalbkugel ausgeplündert wird. Seine Kernaussage lautet: "Der Süden finanziert den Norden und insbesondere die herrschenden Klassen der nördlichen Länder. Das wirksamste Mittel des Nordens zur Herrschaft über den Süden ist heute der Schuldendienst. Der Kapitalstrom von Süden nach Norden ist überschüssig im Vergleich zum Kapitalfluß von Norden nach Süden. Die armen Länder zahlen den herrschenden Klassen der reichen Länder jährlich viel mehr Geld, als sie von ihnen in Gestalt von Investitionen, Kooperationskrediten, humanitärer Hilfe oder sogenannter Entwicklungshilfe erhalten."