Bereits gestern, 3.06.03, wurden erste Flicken eines 40 Zentimeter dicken Ölteppichs an der südwestlichen Küste
Schwedens angeschwemmt. Malerische Strände mit zahlreichen Vogelkolonien sind nach Angaben der schwedischen
Küstenwache auf eine Länge von 15 Kilometern bedroht.
Der nach dem Zusammenstoß mit einem anderen Schiff am Samstag gesunkene chinesischen Frachters 'Fu Shan Hai',
der unter anderem Düngemittel geladen hatte, verursachte bis jetzt einen rund 39 Quadratkilometer großen Ölteppich.
Ein Teil dieses Ölteppichs kann je nach Wetterverhältnissen von Spezialschiffen vor Erreichen der Küste aufgesaugt
werden. Doch im Rumpf des gesunkenen Frachters in rund 70 Meter Tiefe stecken weitere 2 Millionen Liter Öl.
Das Öl bedeckt bereits streifenweise den Sand mit einer schwarzen pastösen Schmiere. Während sonnenbadende
Touristen herumliegen, kommen Hunderte aus den naheliegenden Städten wie beispielsweise Ystad, um bei den
Reinigungsarbeiten mit anzupacken. Doch nach Angaben der Behörden gibt es nur geringe Chancen, die
Verunreinigung der Strände zu verhindern. Das warme Wetter würde außerdem dafür sorgen, daß sich das Öl
weiträumig verteilt.
Unterdessen hat die schwedische Regierung die dänischen Behörden, in deren Seegebiet der Unfall stattfand, in
ungewöhnlich scharfer Form angegriffen. Kritisiert wurde die verzögerte Reaktion und Bürokratismus. Zudem wurde
Aufklärung gefordert, warum Dänemark nicht schneller Rettungsarbeiten eingeleitet und Hilfe angenommen habe.
Petra Willaredt