24.03.2004

Aufruf

Tour de France
für den Atomausstieg

vom 24. April bis 23. Mai 2004
Europäische Tour für den Atomausstieg

Vier Wochen Theater, Musik, Ausstellungen, Diskussions- veranstaltungen und andere Aktionen

Welches Ziel?

Wir wollen mit dieser Tour die größtmögliche Öffentlichkeit über die Gefahren der Atomenergie als auch über die Möglichkeiten und Vorteile von erneuerbaren Energien und Energiesparen informieren, mit Theater, Musik, einer Wanderausstellung, Videos und Diskussions- veranstaltungen. Diese einmonatige Tour wird die traditionelle französische Aktionswoche für den Atomausstieg ersetzen, die seit vier Jahren der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gedenkt.

Von deutscher Seite aus wird am Samstag, 24. April, eine "Tour de Fessenheim" stattfinden. Von Freiburg, Müllheim und dem Kaiserstuhl aus wird eine Fahrrad-Sternfahrt zum AKW Fessenheim organisiert. In Fessenheim findet um 14 Uhr zusammen mit den französischen Atomkraft-GegnerInnen eine gemeinsame Kundgebung statt. Selbstverständlich ist die "Bewegung gegen den Atom-Strom" - so der Untertitel der Veranstaltung - auch für alle offen, die ohne Fahrrad hinzukommen wollen oder müssen.

Plakat

Nähere Informationen: www.bund-freiburg.de

Welchen Weg nimmt die von Fessenheim ausgehende
"Tour de France für den Atomausstieg"?

Die Tour wird durch das Elsaß, Lothringen, Burgund, das Rhonetal, den Südwesten Frankreichs, durch die Bretagne und die Normandie verlaufen. Die Tour beginnt mit einer Demonstration am Wochenende vor dem Tschernobyl-Jahrestag (26. April). So werden wir in Fessenheim im Elsaß am Samstag, 24. April, starten, wo sich der älteste in Betrieb befindliche Atomreaktor Frankreichs befindet, um am 23. Mai in Rouen/Normandie zu enden in der Nähe der beiden vorausgewählten Standorte für den Bau des EPR (Penly oder Flamanville), des ersten einer neuen Reaktorlinie zur Wiederbelebung des französischen Nuklearparks.

Eine Buskarawane wird einen Weg wählen, der alle Teile der Atomindustrie verdeutlicht, von der Urananreicherung über in Betrieb befindliche Atomkraftwerke, Militäranlagen, Wiederaufarbeitung und Atomtransporte bis hin zur Lagerung von Atommüll. Zwischen den Standorten, die dem Atom überlassen sind, werden wir auch Orte besuchen, wo die erneuerbaren Energien oder die atomare Abrüstung hoch im Kurs stehen.

Entwurf des Streckenverlaufs

Datum - mögliche Etappen - Entfernungen

Fr, 23. - Sa, 24. April Region um Fessenheim, Vorbereitungen
So, 25. April Colmar oder Mulhouse 30 bis 60 km
Mo, 26. April Fessenheim - Nancy 140 km
Di, 27. April Nancy - Bure - Chaumont 80 + 50 km
Mi, 28. April Chaumont - Standort erneuerbarer Energien
Do, 29. April Standort erneuerbarer Energien - Valduc - Dijon + 66 km
Fr, 30. April Dijon
Sa, 01. Mai Dijon - Standort erneuerbarer Energien 340 km
So, 02. Mai Dijon - Pierrelatte - Bagnols 200 + 32 km
Mo, 03. Mai Bagnols
Di, 04. Mai Bagnols - Cadarache - Manosque 160 + 30 km
Mi, 05. Mai Manosque - Nîmes 165 km
Do, 06. Mai Nîmes - Standort erneuerbarer Energien 360 km
Fr, 07. Mai Standort erneuerbarer Energien
Sa, 08. Mai Standort erneuerbarer Energien - Golfech - Agen 75 km
So, 09. Mai Agen - Le Barp (Mégajoule) - Bordeaux 170 + 30 km
Mo, 10. Mai Bordeaux
Di, 11. Mai Bordeaux - Blayais - Saintes 51 + 82 km
Mi, 12. Mai Saintes
Do, 13. Mai Saintes - Civaux - Poitiers 140 + 35 km
Fr, 14. Mai Poitiers - Redon 300 km
Sa, 15. Mai Redon - Quimper 200 km
So, 16. Mai Quimper - Ile Longue - Quimper/Brest 69 + 69 km
Mo, 17. Mai Quimper/Brest - Brennilis - Rennes 55 + 185 km
Di, 18. Mai Rennes - Standort erneuerbarer Energien
Mi, 19. Mai Rennes - Flamanville - Cherbourg + 250 km
Do, 20. Mai Cherbourg - La Hague - Cherbourg 19 + 19 km
Fr, 21. Mai Cherbourg - Le Havre 230 km
Sa, 22. Mai Le Havre - Penly - Dieppe 95 + 15 km
So, 23. Mai Dieppe - Rouen 61 km

Wer organisiert?

Die Basis dieses Projekts bildet das französische 'Netzwerk Atomausstieg' (Réseau Sortir du nucléaire), zusammen mit einigen teilnehmenden VertreterInnen aus anderen Ländern, unterstützt von verschiedenen Umweltorganisationen. Das Netzwerk Atomausstieg wird die logistische Unterstützung bieten und die französischen Medien kontaktieren.

Die örtlichen Gastgebergruppen werden lokale Veranstaltungen organisieren und die Orte für Aktionen, Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen und Unterkunft vorbereiten.

Warum in Frankreich?

  • Frankreich ist der wichtigste Atomstromproduzent in Westeuropa.
  • Frankreich plant den Bau neuer Atomkraftwerke.
  • Frankreich hinkt hinterher wenn es darum geht, ernsthaft und umfangreich in erneuerbare Energien zu investieren.
  • Frankreich ist, zusammen mit Großbritannien, eine der beiden Atommächte der Europäischen Union.
  • Frankreich hält sich nicht an die Verpflichtung der fünf Atommächte des Atomwaffensperrvertrags, ihre Arsenale abzubauen und trägt zur Weiterverbreitung von Atomwaffen bei.

Wo sollten die Gastgebergruppen aktiv werden?

An der Atomanlage oder dem Standort erneuerbarer Energien können verschiedene Aktionen stattfinden, z.B. sportliche Aktionen oder weit sichtbare künstlerische Aktionen am nächsten Kreisverkehr...

In der Stadt des Etappenziels kann es z.B. Demonstrationszüge zur Begleitung der Karawane auf den letzten zwei bis drei Kilometern geben oder andere Veranstaltungen wie z.B. Ausstellungen, Videoprojektionen, Straßentheater und Musik.

Was ist die Tour-Karawane?

Außer dem Bus, der die KünstlerInnen transportiert, wird die Karawane bestehen aus:

  • einem Info- und Ausstellungsbus, der die Gefahren der Atomenergie sowie die erneuerbaren Energien vorstellt,
  • einer Reihe von Fahrzeugen, die mit Solarenergie oder mit Biokraftstoffen angetrieben werden,
  • einer mobilen Küche (weitere Infos s.u.) und
  • einem Bühnen- und Lautsprecherwagen der Gruppe "Theaterstraat", die Veranstaltungslogistik anderen Aktionsgruppen zu nicht-kommerziellen Preisen zur Verfügung stellt.

Wer genau nimmt teil?

  • SchauspielerInnen, KünstlerInnen, MusikerInnen
  • AusstellungsbetreuerInnen
  • SprecherInnen des Netzwerks Atomausstieg und verschiedener Umweltgruppen
  • AktivistInnen für Veranstaltungen, mobile Küche und Logistik

Wer sollte warum die Tour unterstützen?

Jede Gruppe oder Einzelperson, die mit uns gemeinsam

  • so schnell wie möglich aus der militärischen und zivilen Atomkraft aussteigen will
  • Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien voranbringen will
  • Atomwaffen und andere Massenvernichtungswaffen abschaffen will und
  • ein europäisches Anti-Atom-Netzwerk beleben möchte.

Unterkunft und Essen

Es gibt Gruppenunterkünfte, z.B. in Schulen oder Sportanlagen oder bei befreundeten Biobauern. Die mobile Küche "Federatie Kookkollektief Rampenplan" ist bereit, biologische und vegetarische Mahlzeiten zu kochen. Für Rampenplan erscheint biologische Ernährung logisch und konsequent, weil die derzeitigen Probleme auf der Welt (auch die Atomkraft) ihren Ursprung in einem fehlenden Respekt für das Leben haben. Seit 20 Jahren hat Rampenplan große Erfahrung bei Großergeignissen wie Gorleben und Mutlangen gesammelt und kann für mehrere tausend Leute auf einmal kochen.

Finanzierung

Die Tour finanziert sich durch Geld- und Materialspenden, von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen, von Unternehmen mit sozial und ökologisch verantwortbaren Geschäftsaktivitäten, durch den Verkauf von Kampagnenmaterial sowie eine Beteiligung der TeilnehmerInnen für die Verpflegung (ca. 7 Euro pro Tag, je nach den finanziellen Möglichkeiten).

Mobilisierung, Medien und Dokumentation

Ein Plakat und ein Faltblatt werden für die Tour gedruckt. Medienkontakte in Frankreich und allgemeine Pressemitteilungen werden vom 'Netzwerk Atomausstieg' betreut. Die Kontakte für lokale Medien übernehmen die örtlichen oder regionalen Gruppen.

Die Tour wird auf der Internetseite des Netzwerk Atomausstieg
www.sortirdunucleaire.org
präsentiert.
Ein Kameramann und ein Fotograf werden die Tour begleiten, um ein Bildarchiv und eine Filmdokumentation zu erstellen.

Weitere Infos

Gerne kann direkt mit den KoordinatorInnen des Projekts Kontakt aufgenommen werden:
André Larivière,
Neyrolles,
F-43440 Champagnac Le Vieux
Tel.: (0033) 4 71 76 36 40 oder (0033) 6 76 69 54 98
Fax : (0033) 4 71 76 35 30
E-Mail: andre.lariviere"at"club-internet.fr
(Achtung: Das @-Zeichen ist hier durch "at" ersetzt, um automatische Spam-Maschinen auszutricksen)

Mireille Laverlochère,
10 square des Roses, F-69360 Sérézin/Rhône
Tel./Fax: (0033) 4 78 02 00 86

Elise Leijten,
95214 - NL-1090 HE Amsterdam
Tel.: (0031) 20 66 50 273
E-Mail: bries11"at"euronet.nl
(Achtung: Das @-Zeichen ist hier durch "at" ersetzt, um automatische Spam-Maschinen auszutricksen)

Wichtige Hinweise (Notes importantes)

Es ist leider klar: Wir können nicht überall hinkommen.
Und wir entschuldigen uns im Voraus bei all denen, die frustiert sein werden...
Ein weiteres Problem: Alle wollten uns bei ihnen am Wochenende ankommen sehen - aber das ist leider nicht möglich. Auch wenn Daten und Atomanlagen nur kaum verschoben werden können, ist es an den Gastgebergruppen, zu entscheiden, ob eine bestimmte in der Nähe einer Anlage anvisierte Stadt wirklich für den Halt der Karawane geeignet ist. Vorschläge für Touränderungen sollten dennoch realistisch bleiben hinsichtlich von Zeit und Aufwand für die Entfernungen...
Der Besuch an den Standorten erneuerbarer Energien bieten die Gelegenheit eines sehr öffentlichkeitswirksamen Tages der Offenen Tür. Die letzten Etappen der Tour zwischen Flamanville und Penly können noch grundsätzlich geändert werden, je nach Wahl des Standortes für den neuen Reaktor EPR.

Kontakt

André Larivière,
Neyrolles,
F-43440 Champagnac Le Vieux
Tel.: (0033) 4 71 76 36 40 oder (0033) 6 76 69 54 98
Fax : (0033) 4 71 76 35 30
E-Mail: andre.lariviere"at"club-internet.fr
(Achtung: Das @-Zeichen ist hier durch "at" ersetzt, um automatische Spam-Maschinen auszutricksen)

 

Réseau Sortir du nucléaire
und
Vorbereitungsgruppe TdF

 

 

neuronales Netzwerk