Zur Rolle von Marianne Tritz im Bundestag
Wenn man die unsägliche Rolle von MdB Marianne Tritz bei den "Grünen" in
Berlin verstehen will, muß man ihre Vita kennen. Ich war bis Juni 2000,
also bis zur Zeit des großen Verrats aller "grünen Versprechungen" an
einem schnellen Atomausstieg, Mitglied dieser Partei und habe fast an
allen Sitzungen des grünen Kreisverbandes teilgenommen. Marianne Tritz,
die immer alle Situationen trickreich zu ihrem eigenen Vorteil
ausnutzte, hatte es geschafft, Vorsitzende zu werden.
Anstelle des gewählten Delegierten Kurt Herzog, der erkrankt war, fuhr
sie dann im März 2000 zum Parteitag der "Grünen" in Karlsruhe als
Stimmberechtigte. Sie hatte einen klaren Auftrag, dort gegen den sich
bei den "Grünen" abzeichnenden faulen Kompromiß, den schnellen zeitlich
machbaren Atomausstieg noch weiter zu verzögern, zu stimmen. Es gab dazu
einen fast einstimmigen Mitgliederbeschluß. In Karlsruhe hat sie dann
entgegen ihrem Auftrag dem faulen Beschluß über die noch sehr langen
Laufzeiten von AKWs und die Weiterproduktion von erheblichen
Atommüllmengen zugestimmt und damit ihre Basis verraten. Die Kritik
daran überstand sie durch politisch raffiniertes Agieren bei den
Mitgliedern und blieb Vorsitzende.
Den endgültigen Verrat an den Atomausstiegsplänen beging sie dann auf
dem Beschlußparteitag der "Grünen" in Münster im Jahr 2000 vor
Abschluß der so genannten "Konsensgespräche", wo sie als Delegierte den
Beschluß über noch sehr lange Laufzeiten der AKWs mittrug. Ich war als
Gastdelegierter dort anwesend und mußte erkennen, mit welcher Hingabe
und Hinterhältigkeit "Grüne" bei einem Verrat aller Wahlversprechen dort
für den Erhalt ihrer Posten stritten. Vielleicht ist einigen noch das
"faustisch anmutende Jubelabschlußbild" in Erinnerung.
MdB Tritz muß irgendwann erkannt haben, daß ihre Fähigkeiten nicht im
erlernten Beruf, sondern darin bestehen, durch politisches Taktieren
viel Geld zu verdienen. So gelang es ihr auch entgegen meinem Vorschlag
als Kassenprüfer, durch das Ausnutzen bestimmter Mitgliederkreise doch
noch eine Entlastung des Vorstandes für die Rechnungslegung zu
erreichen. Ich hatte aufgrund der mir vorgelegten Unterlagen die
Nichtentlastung des Vorstandes beantragt, weil beim
Einnahmen-Ausgaben-Vergleich für eine Veranstaltung mit Jürgen Trittin
in der Kunsthalle Jameln über mehrere tausend DM im Abrechnungsnachweis
fehlten. Vielleicht hat sie sich das Ziel gesetzt, wie die damalige
Vorstandssprecherin der "Grünen", Gunda Röstel, die den Konsens mit
einfädelte und nun auf einem leitenden Posten beim E.on-Konzern sitzt,
einmal in den Vorstand bzw. Aufsichtsrat von 'Vattenfall' zu gelangen.
Thomauske, ehemaliger Verantwortlicher beim BfS, hat dies auch geschafft.
Heinrich Messerschmidt
Lüchow