Arbeitslosigkeit wächst um 20.000 Menschen
Deutschlands viertgrößter Bau-Konzern, die Augsburger Walter-Bau ist zahlungsunfähig. Gestern wurde beim Amtsgericht Augsburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Angeblich gibt es noch Chancen, wesentliche Teile des Konzerns und dazu gehörige Arbeitsplätze zu erhalten. Nach Darstellung mehrerer beteiligter Banken sei die Rettung wegen überraschender Nachforderungen zumindest zweier Kreditinstitute geplatzt. Die IG Bau rechnet mit dem Verlust von 20.000 Arbeitsplätzen.
Innerhalb von drei Jahren nach der Holzmann-Pleite handelt es sich
dabei um die größte Pleite der Baubranche. Gut 4.000 Beschäftigte von
Walter-Bau sind direkt von der Insolvenz betroffen. Operative Tochter- gesellschaften mit nochmals gut 5.000 Beschäftigten blieben von der Pleite unberührt, versicherte der Bau-Konzern. Laut IG Bau sind dagegen neben den Beschäftigten des Konzerns auch viele Zulieferer und Subunternehmer betroffen.
"Super"-Minister Clement und der bayerische Wirtschaftsminister Wiesheu zeigten sich in Zuversicht vereint. Auch sie sprachen von "wesentlichen Teilen". Bayerns Ministerpräsident Stoiber will dem Beispiel Schröders der zur Beruhigung des Publikums vor drei Jahren Millionen im Holzmann.Grab versenkte nicht nacheifern: das sei ein "Holzweg". Das Versprechen mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze vergaßen die hohen Herren bei ihren heutigen Statements.
Frank Bayer