Nach wie vor existiert weltweit kein Endlager für den hochradioaktiven Müll aus AKWs und medizinischen Geräten. Nirgendwo
hat sich bislang ein sicherer Ort gefunden, wo die gefährlichen Überbleibsel des menschheitsgeschichtlichen Irrwegs, mit
dem atomaren Feuer zu spielen, für Tausende von Jahrmillionen sicher von der Biosphäre abgeschlossen werden können.
In Scanzano Ionico1, im äußersten Süden Ialiens, wo die Berlosconi-Regierung kürzlich ein atomares Endlager
errichten wollte, waren nicht einmal die in anderen Ländern üblichen wissenschaftlichen Erkundungen erfolgt.
Über 14 Tage herrschte nun in der Region um Scanzano der Ausnahmezustand: Nichts ging mehr! Dauerblockaden
sämtlicher Verkehrswege und Demonstrationen - einmal am Wochenende mit 100.000 TeilnehmerInnen - hatten nunmehr
Erfolg. Die Zentralregierung rückte nach dem populistischen Schwenk der Konservativen von der UCD gegen die
Endlager-Pläne von ihrem Vorhaben ab. Bereits innerhalb von 18 Monaten soll allerdings ein anderer Ort benannt
werden. Da auch dieser eher nach politischen (abgelegen, dünn besiedelt, strukturschwach) denn nach wissenschaftlichen
Kriterien ausgesucht werden wird, könnte sich auch dort derselbe Widerstand regen...
Ute Daniels
Anmerkung:
Siehe auch unseren Artikel
Endlager für Atommüll in Italien? v. 22.11.03