Yucca Mountain ungeeignet
Die von Ex-US-Präsident George W. Bush mit wenig Fortune vorangetriebenen Pläne für ein atomares Endlager im Yucca Mountain1 in Nevada werden von der neuen US-Regierung unter Barack Obama aufgegeben. Zumindest hat sie die Gelder hierfür im nächsten Haushalt weitgehend gestrichen. Zugleich jedoch tritt Obama für den Weiterbetrieb der bestehenden AKW in den USA ein.
Die US-Regierung hatte 2002 den Bau eines zentralen Endlagers für hochradioaktiven Müll in den Granitfelsen des Yucca Mountain beschlossen. Es sollte bis 2010 in Betrieb gehen. Seit den 60er Jahren wird in den USA nach einem geeigneten Endlager gesucht. Im Laufe der Jahre füllten sich die mittlerweile 121 oberirdischen Zwischenlager mit dem radioaktiven Müll der Atomkraftwerke. Gegenwärtig sind in den USA noch 104 Atomkraftwerke in Betrieb. George W. Bush hatte in den acht Jahren seiner Amtzeit unermüdlich eine "Renaissance" der Atomenergie angekündigt. Doch seit der Harrisburg-Katastrophe 1979 ist in den USA kein neues AKW mehr ans Netz gegangen.
Bislang wurden in das geplante Endlager rund 9 Milliarden US-Dollar investiert. Doch im
Laufe der Jahre stellte sich immer deutlicher heraus, daß Granit als Trägermedium für hochradioaktiven Müll wegen der im Gestein zahlreich enthaltenen Klüfte ungeeignet ist. Hinzu kommt die im Gebiet des Yucca Mountain nicht auszuschließende Erdbebengefahr.
Im Haushaltsentwurf für das US-Energieministerium heißt es nun, mit der Streichung der Gelder für Yucca Mountain solle eine neue Strategie für den Atommüll ausgearbeitet werden. Dies bestätigte US-Energieminister Steven Chu auch vor einem Ausschuß des US-Senats. Vom Bau neuer Atomkraftwerke ist nicht mehr die Rede. Zugleich erhielten die im Wahlkampf geweckten Hoffnungen auf eine massive finanzielle staatliche Förderung erneuerbarer Energien wegen der Milliardenausgaben, die gegen die Weltwirtschaftskrise eingesetzt wurden, einen Dämpfer.
Die Regierung erklärte, sie wolle die USA weltweit führend im Bereich Klimatechnik machen und dafür vor allem die für Energieprogramme vorgesehenen 39 Milliarden US-Dollar aus dem Konjunkturprogramm einsetzen. Angestrebt werde eine "Niedrigemissionswirtschaft", wofür Solarenergie, Geothermie, Biomasse, Wind, aber auch emissionsarme Energieproduktion durch Kohle genannt werden. Verbessert werden soll mit weiteren 11 Milliarden aus dem Konjunkturprogramm das Stromnetz. Mit 3,4 Milliarden wird die Entwicklung von CSS-Technik, also Kohlendioxid-Abscheidung und Speicherung für "saubere" Kohlekraftwerke, gefördert.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
1 Siehe auch unseren Artikel:
Atomares Endlager
Yucca Mountain gestoppt (22.07.04)
Siehe auch unsere Artikel zum Thema:
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