13.09.2004

Eisbär leidet unter Pestiziden

Eisbären am Nordpol leiden noch heute an den Folgen von giftigen Spritzmitteln, die vor Jahren in ganz anderen Gegenden der Welt versprüht worden sind.

Drei aktuelle Studien der Umweltorganisation WWF (World Wide Fund for Nature), die am Montag in Bremen veröffentlicht wurden, belegen die Gefährdung der Eisbären in Folge industrieller Landwirtschaft. Kanadische und norwegische WissenschaftlerInnen haben demnach bei Untersuchungen an 300 Eisbären einen regelrechten Giftcocktail im Blut der Tiere nachgewiesen.

Infolgedessen der Pestizid-Belastung ist das Immun- und Hormonsystem der Eisbären häufig gravierend gestört. Die Gifte hatten sich nach Erkenntnissen der WissenschaftlerInnen über die Nahrungskette angereichert und waren so in das Blut der Bären gekommen.

"Die Studien beweisen, daß die vom Menschen in Umlauf gebrachten Gifte wie PCB und DDT inzwischen in den hintersten Winkeln der Welt nachweisbar sind", sagte Ninja Reineke vom WWF.

Das seit Jahren verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel DDT richte noch lange nach seinem Verbot Schäden an. Nach wie vor seien aber viele Substanzen mit ähnlichen Eigenschaften in Gebrauch.

"Es ist höchste Zeit, auch sie aus dem Verkehr zu ziehen", fordert Ninja Reineke vor dem Hintergrund der Diskussion um eine neue EU-Chemikalienpolitik.

 

Petra Willaredt

 

Anmerkung:

Siehe auch unsere Artikel
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