Robin-Wood-Aktion gegen Ausbau des EnBW-Kohlekraftwerks
Heute morgen seit 6.30 Uhr blockieren AktivistInnen der Umweltorganisation 'Robin Wood' die Zufahrt zum Kohlekraftwerk des Energiekonzerns EnBW am Standort Rheinhafen in Karlsruhe. Unter dem Motto "Für erneuerbare Energien - Kohlestrom abschalten" protestiert 'Robin Wood' gegen die Pläne des Energie-Konzerns, die Leistung des Karlsruher Kohlekraftwerks auf mehr als das Doppelte auszubauen.
Die "Großen Vier", die den deutschen Strommarkt beherrschenden Oligopolisten RWE, E.on, Vattenfall und EnBW, stoßen mit ihrem Vorhaben, in Deutschland bis 2012 rund zwanzig Kohlekraftwerke zu bauen, auf immer größeren Widerstand.1 Zwanzig solche Kohlekraftwerke würden das Klima jährlich mit rund 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid zusätzlich belasten und den Treibhaus-Effekt verstärken. Zudem würde so die dringend nötige Energiewende verbaut und der Ausbau regenerativer Energien gebremst. Innerhalb der vergangenen 6 Monate konnten jedoch bereits 7 Kohlekraftwerke verhindert werden.
Auf der Straße zum Kraftwerksgelände hat 'Robin Wood' zwei sechs Meter hohe Dreibeine aus Gerüststangen aufgestellt. In deren Spitze haben sich vier KletterInnen mit Seilen gesichert und darauf eingerichtet, dort länger zu bleiben. Die UmweltschützerInnen fordern EnBW auf, die Pläne fallen zu lassen und die Investitionssumme von rund einer Milliarde Euro in erneuerbare Energien und Gaskraftwerke mit Kraftwärmekoppelung zu stecken. An die KundInnen von EnBW und der EnBW-Tochter Yello appelliert 'Robin Wood', zu einem Ökostromanbieter zu wechseln.2
EnBW plant, die Leistung des Karlsruher Kraftwerks um 912 Megawatt auszubauen, was rund jährlich rund 5 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre gelangen ließe. "EnBW will mit dem Ausbau des Kraftwerks in Karlsruhe den Klimawandel auf unverantwortliche Weise weiter anheizen. Dadurch bedroht der Konzern massiv die Lebensgrundlagen auf unserer Erde, nur um sich noch größere Gewinne in die Tasche zu schaufeln", erklärt 'Robin-Wood'-Aktivist Erik Mohr. Dennoch habe eine Mehrheit aus CDU, SPD und Karlsruher Liste (KAL) im Stadtrat für den Ausbau der Kohleverstromung gestimmt.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
1 Siehe auch unsere Artikel:
BI gegen neues Kohlekraftwerk in Lubmin
BürgerInnen kämpfen für Klimaschutz (13.02.08)
7 Kohlekraftwerke in 6 Monaten verhindert
BürgerInnen kämpfen für Klimaschutz (7.02.08)
Deutsche nehmen Klimaschutz ernst
70 Prozent befürworten Erneuerbare Energien vor Ort (20.12.07)
Neues Kohlekraftwerk scheitert an Widerstand der BürgerInnen
RWE im saarländischen Ensdorf gestoppt (26.11.07)
Kabinettsklausur in Schloß Meseberg
Ein Gipfel an Klima-Heuchelei (25.08.07)
Erneuerbare Energien
mit gebremstem Wachstum (8.07.07)
Anstieg beim Kohlendioxidausstoß
Seit Jahren nur leere Versprechen (2.04.07)
2 Siehe auch unseren Aufruf:
Atom-Ausstieg selber machen!