20.03.2001

Leserbrief

Uranmunition
Untersuchungsergebnisse
wurden verharmlost

Bei der Interpretation der durch die UN-Umwelt- organisation UNEP veranlassten Untersuchungs- ergebnisse zu den Folgen der Uranmunition ist auf UNEP-Exekutivdirektor Prof. Töpfer und Mitarbeiter zweifellos Druck ausgeübt worden.

Es entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage, wenn von "nur geringer radioaktiver Verstrahlung" die Rede ist. Um das wahre Ausmaß der Schadwirkung beurteilen zu können, sei daran erinnert, daß beim Aufprall der Geschosse bis zu 70% des Urans in Feinstaub verwandelt wird. Die in der kompakten Form wirkende Selbstabschirmung entfällt bei Zerstäubung, so daß bei gleicher Masse die radioaktive Emission zigtausendfach größer ist. Eingeatmet wirken die Staubpartikel im Lungengewebe als chemisches Gift und als mikroskopisch kleine Quellen von (radioaktiver) Alphastrahlung. Es ist lange bekannt, daß dadurch in charakteristischer Weise die Zellkernstruktur und damit auch Vererbungs- und Steuerungsprozesse verändernt werden. Zahlreiche seit über 10 Jahren laufende Untersuchungen zeigen, daß schon durch ein einziges Alphateilchen irreparable Chromosomenschäden hervorgerufen werden können. Da einige Zerfallsprodukte des Urans stärker strahlen als das Ausgangsmaterial (vorrangig U-238), steigt die Radioaktivität mit der Zeit erheblich an.

 

Prof. Dr. Rolf Bertram

Physikochemiker
Göttingen


Siehe auch unsere Artikel und Dokumentationen:
 

MONITOR-Sendung
Prof. Dr. Dr. Günther 'Uran-Geschosse'
DFG/VK: 'Uran-Munition -
    Das wahre Ausmaß der Katastrophe'
R. Cüppers: 'Uran-Munition -
    halbe Wahrheiten und ganze Lügen'
K. Schramm: Uran-Munition -
    Die Massenmedien verschleiern...
'Uran-Munition -
    halbe Wahrheiten und ganze Lügen, Teil 2'

vom 22.04.99
vom Juli 2000
 
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