Import von Palmöl hat Kahlschlag zur Folge
Beim Vergleich mit der Entwicklung der Erneuerbaren Energien in anderen europäischen Staaten zeigt sich, daß das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000 in Deutschland zu keinem erkennbaren Vorsprung geführt hat. Die angebliche Rolle als "Vorreiter" beschränkte sich denn auch auf die Darstellung in den Medien, wobei Schröder und Fischer in den sieben Jahren "rot-grüner" Regierung unbestreitbar Hervorragendes - insbesondere in der Disziplin Versprechungen - an den Tag legten.
Neben dem Fehlen einer positiven Wirkung macht sich nun jedoch - ebenso wie es bereits beim vielgepriesenen Kyoto-Protokoll erkennbar ist - eine erschreckende negative Wirkung bemerkbar: Das EEG wird zunehmend zur Bedrohung für Regenwälder und traditionelle Bevölkerungsgruppen in tropischen Ländern wie Brasilien, Indonesien und Malaysia. Unterschiedslos wird durch das EEG die Nutzund von Biomasse finanziell gefördert, auch wenn dadurch - wie nachweislich in Malaysia geschehen - Regenwald vernichtet wird. Dabei werden mehr Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt als durch eine vergleichbare Menge an fossilen Treibstoffen. Das EEG wirkt sich somit klimaschädlich aus.
Der katastrophale Palmöl-Boom in deutschen Kleinkraftwerken geht paradoxerweise auf Bestimmungen zurück, mit denen die "rot-grüne" Regierung angeblich den Absatz umweltfreundlich erzeugten Stroms fördern wollte. Vergessen sollte allerdings nicht werden, daß in den Jahren zwischen 1998 und 2005 die deutsche Atom- und Energiebranche weiterhin mit jährlich über 7 Milliarden Euro - mehr als das Hundertfache der über das EEG bereit gestellten Mittel - subventioniert wurde.
Nach den Bestimmungen des EEG müssen die großen Energie-Konzerne den Strom aus Wind, Sonne und Biomasse abnehmen und eine Vergütung von 11,5 Cent je Kilowattstunde zahlen. Hinzu kommen im Rahmen der 'Nachwachsende-Rohstoffe- Verordnung' zusätzlich 6 Cent NaWaRo-Bonus pro Kilowattstunde.
Die Umwelt-Organisation 'Rettet den Regenwald' forderte über Monate hin von Bundes-"Umwelt"-Minister Gabriel, das EEG dahingehend zu ändern, daß die derzeitige - finanziell geförderte - Regenwald-Zerstörung gestoppt wird. Doch statt dessen will Gabriel die auch in anderer Hinsicht bedenkliche Nutzung von Agro-Treibstoffen weiter steiger.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkung
Siehe zum Thema auch unsere Artikel:
Der große Betrug mit "Bio-Sprit"
Agro-Treibstoffe heizen die Klimakatastrophe an (13.09.07)
Kyoto-Protokoll und Regenwaldvernichtung (20.08.07)
Palmöl aus Malaysia?
Der Konflikt zwischen 'Rettet den Regenwald'
und den Stadtwerken Schwäbisch Hall (11.12.06)