In den unterirdischen Kavernen des stillgelegten AKW Brunsbüttel wurden weitere zehn verrostete Atommüll-Fässer gefunden. Damit erhöht sich deren Zahl auf 38. Nach offiziellen Informationen sei die Korrosion in vielen Fällen "wanddurchdringend". Aus einigen der Fässer sei Atommüll ausgetreten. Nach der einsturzgefährdeten Atommüll-Kippe Asse II gibt dies einen weiteren Vorgeschmack auf die "Endlagerung".
Seit März 2012 zieht sich die scheibchenweise Offenbarung über die desolaten Zustände im sogenannten Zwischenlager des stillgelegten AKW Brunsbüttel hin (Siehe unseren Artikel v. 7.03.12). Doch schon damals wurde zugleich bekannt, daß der Betreiber und Atom-Konzern Vattenfall zumindest seit Dezember 2011 Bescheid wußte. Noch im März 2012 wurde bekannt, daß sich auch in den Atomkraftwerken Krümmel und Neckarwestheim rostige Atommüll-Fässer befinden. Nach und nach waren im Februar und im August weitere Funde verrosteter Atommüll-Fässer im "Zwischenlager" Brunsbüttel publik geworden (Siehe unsere Artikel v. 12.02.14, v. 20.02.14 und v. 20.08.14). Seit August wurden nun offenbar weitere zehn verrostete Atommüll-Fässer gefunden, so daß sich deren Zahl auf 38 erhöht hat. Erneut heißt es beschwichtigend, es bestünden keine Gesundheitsgefahren für AKW-MitarbeiterInnen oder die Bevölkerung.
Im August war bekannt geworden, daß breiiger Atommüll mit radioaktivem Cäsium-137 ausgelaufen ist. Doch angeblich sollen die dicken Betonwände der Kavernen des AKW Brunsbüttel die Umgebung von der Strahlung abschirmen. Über gasförmigen Atommüll, der nun nicht mehr zurückgehalten werden kann, gibt der zuständige pseudo-grüne "Energie"-Minister Robert Habeck keine Auskunft.
Insgesamt lagern im "Zwischenlager" Brunsbüttel unterirdisch 631 Atommüll-Fässer. Zwischen den Fässern ist die radioaktive Strahlung hoch. An einzelnen dieser Fässer sei eine Strahlung von bis zu 600 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Zum Vergleich: MitarbeiterInnen in einem AKW dürfen höchstens 20 Millisievert im Jahr ausgesetzt sein.
Die Atommüll-Fässer von Brunsbüttel wurden anscheinend über 30 Jahre hinweg nicht kontrolliert. Dies gibt einen Vorgeschmack auf die Zukunft der 16 "Zwischenlager" in Deutschland, von denen allein 12 als Resultat des "Atom-Ausstiegs" in der Ära von "Rot-Grün" zwischen 1998 und 2005 errichtet wurden. Der Bau dieser "Zwischenlager" garantierte den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke. Mittlerweile lagern bundesweit nach einer Statistik der Universität Hannover mindestens 20.000 Atommüll-Fässer in deutschen Atomkraftwerken.
Da bis heute weltweit kein "Endlager" zur Verfügung steht, droht an jenen Orten ein "ewiges Provisorium". Und der pseudo-grüne Robert Habeck erklärte am 20. Februar öffentlich: "Die Kavernen sind sicher." Dies wird - bis dato - nur übertroffen von seinem Amtskollegen und pseudo-grünen "Umwelt"-Minister von Baden-Württemberg, Franz Untersteller, der die beiden Atomkraftwerke Neckarwestheim und Philippsburg für "sicher" erklärt hatte.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
AKW Brunsbüttel: Weitere rostige Fässer
...und kein Ende (20.08.14)
Die rostigen Atommüll-Fässer von Brunsbüttel
- eine Bastelaufgabe (20.02.14)
AKW Brunsbüttel:
Noch mehr rostige Atommüll-Fässer im Keller (12.02.14)
Gericht verwirft Genehmigung
für Zwischenlager am AKW Brunsbüttel
Endlager-Such-Gesetz obsolet
Stop aller 9 Atom-Reaktoren in Deutschland? (19.06.13)
Rostige Atommüll-Fässer
im AKW Brunsbüttel (7.03.12)
AKW Brunsbüttel: Ministerin Trauernicht
verheimlicht kritischen Bericht (16.01.08)
AKW Brunsbüttel läuft weiter
Schneller warten mit Gabriel (23.06.07)
Wie gefährlich ist Brunsbüttel?
Forsmark und die deutschen Atomkraftwerke (25.08.06)