Amphibienschutz
im eigenen Garten

Wer einen eigenen Garten besitzt, kann viel für Amphibien tun. Unbedingt beachtet werden muß dabei allerdings, daß Amphibien nicht - auch nicht mit der besten Absicht - aus der Natur entnommen werden dürfen, um sie im "Biotop" im eigenen Garten anzusiedeln. Wenn sich der Teich - oder auch nur eine unbeabsichtigte Pfütze - als geeignet erweisen, werden Amphibien aus der Umgebung selbst einwandern oder durch die unfreiwillige Hilfe von Vögeln per Laich übersiedeln. Eingesetzte Amphibien (Frösche, Unken, Kröten, Molche oder Salamander - ob im Erwachsenenstadium oder als Laich) werden in der Regel abwandern1. Und das kann dazu führen, daß sie auf der nächsten Straße überfahren werden oder im nahen Kellerschacht vertrocknen oder jämmerlich verhungern.

Fast jeder Gartenteich wird von Amphibien genutzt, sofern er für ihre Fortpflanzung geeignet ist. Zur Anlage von Gartenteichen gibt es sehr umfangreiche Literatur, die sich in jedem Heimwerkermarkt oder Zoofachgeschäft finden läßt. Örtliche Gruppen des BUND oder NABU stehen immer gern mit Rat zur Verfügung.

Ganz allgemein:
Ebenso wie Tümpel in der Natur sollten Gartenteiche sonnig oder halbschattig liegen, nährstoffarm, aber nicht sauer sein. Die Ufer sollten die Möglichkeit zum Sonnen und Verstecken bieten. Wasserbewegungen wie beispielsweise durch Springbrunnen sollten vermieden werden.

Sollte eine künstliche Abdichtung (satt mit Lehm) erforderlich sein, bieten sich im Garten Teichfolien oder auch fertige Teichwannen an. Es sollte möglichst mageres Bodensubstrat eingebracht werden - ein Teich wird schneller nährstoffreich als die meisten GartenbesitzerInnen glauben wollen! Es sollten heimische Wasserpflanzen eingesetzt werden - diese sind im Fachhandel oder bei Teichbesitzern in der Nachbarschaft zu erhalten. Exoten - ob Tier oder Pflanze - bergen immer die Gefahr unkontrollierter Vermehrung, Ausbreitung und Störung des ökologischen Gleichgewichts. Die Reinigung des Teiches sollte im Herbst mit Hilfe eines Netzes erfolgen.

Auf Fische in Gartenteichen sollte generell verzichtet werden: Ihr Fraßdruck wirkt sich z.B. auch auf Libellenlarven zu negativ aus. Falls Fische dennoch eingesetzt werden sollen, sind hier Moderlieschen zu empfehlen. Von Goldfischen ist abzuraten, da auch diese Art Amphibienlaich zerstören kann. Keine Bedenken bestehen in Gartenteichen, die nur von Erdkröten genutzt werden, denn diese sind den meisten Fischarten zu bitter.

Sollten gelegentlich Kleinkinder im Garten spielen, muß der Teich abgesichert werden! Hier empfehlen sich eine Abzäunung oder ein ins Wasser eingebrachtes, großmaschiges und stabiles Gitter, das fest auf den Ufern aufliegt.

 

Adriana Ascoli

 

Anmerkung:
1 Dies wird - im Gegensatz zu manch selbsternannten Naturschützern - von sämtlichen Fachleuten vertreten. Amphibien sind nun mal sehr standorttreu und sehr "eigen" in der Auswahl ihres Biotops. Leider ist die Natur nicht so "flexibel" wie von der heutigen Wirtschaft auch vom Menschen (dessen Produkt sie doch letztlich ist) gefordert wird. Besonders standorttreu ist beispielsweise die Erdkröte. Siehe hierzu auch unseren Artikel.

 

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