Nicht Milbe und Bienenstockkäfer sind schuld - Chemie-Landwirtschaft und Zersiedelung sind die Ursache
Auch bei AIDS führt nicht das ursächliche HIV-Virus zum Tod, sondern sogenannte opportunistische Keime,
die über den geschwächten Organismus herfallen. Die Bienenvölker in Deutschland werden schon seit Jahren
immer anfälliger. Letzten Winter vernichtete die Varoa-Milbe rund die Hälfte aller noch vorhandenen Bienenvölker
(siehe Artikel:
Bienensterben nimmt bedrohliche Ausmaße an).
Vielfach wurde der Eindruck
erweckt, die
Varoa-Milbe sei aktuell aus Asien eingeschleppt. Doch tatsächlich geschah dies bereits vor über 20 Jahren und
bislang konnte diese Milbe einem Bienenvolk maximal einen Ausfall von 10 Prozent zufügen.
Auch beim Bienenstockkäfer wird nun "informiert", er stamme ursprünglich aus Afrika und habe sich über ... und ... bis
nach Deutschland ausgebreitet. Tatsächlich ist auch der Bienenstockkäfer in Deutschland schon seit langem
bekannt und durchaus keine Neuheit. Doch erst für die seit Jahren immer mehr geschwächten Bienenvölker wird
er jetzt überlebensgefährlich. Und nicht ohne Grund halbiert sich laut Bienenexperte Prof. Robbin Moritz seit
langem schon Jahr für Jahr die Zahl der Imker. Jedes Jahr verschwinden mehr Bäume aus der offenen Landschaft,
Wiesen werden bereits vor der Blüte gemäht und die Fläche, die jährlich zuasphaltiert und zubetoniert wird, stieg
auch unter "Rot-Grün" von Jahr zu Jahr: Lag die durchschnittliche Zerstörungsquote noch in den Jahren zwischen
1993 und 1997 bei 120 ha pro Tag (dies entsprach rund 100 Fußballplätzen) , stieg sie bis 2001 auf 129 ha pro
Tag und war 2002 bei 140 ha pro Tag angelangt.
Nur dumme Menschen nehmen die Gefahr nicht ernst und meinen achselzuckend, es seien doch eh schon viele
Arten ausgestorben, da käme es auf die Bienen nun auch nicht mehr an. Bereits Albert Einstein schrieb darüber:
"Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen
mehr - keine Bestäubung mehr - keine Pflanzen mehr - keine Tiere mehr - keine Menschen mehr..."
Petra Willaredt