Greenpeace warnt vor Pestiziden und empfiehlt Einkauf im Naturkostladen
Rund ein Jahr nach den erschreckenden Pestizid-Funden1 bei Erd- beeren aus dem Supermarkt, hat sich lediglich die Zusammensetzung des Pestizid-Cocktails ein wenig geändert - die Belastung ist insgesamt nicht geringer geworden. Laut Greenpeace war nur eine einzige der gezogenen Proben empfehlenswert und diese stammte aus biologischem Anbau.
AktivistInnen von Greenpeace hatten in Supermärkten der sieben großen Handelsketten eingekauft, bei Metro (Kaufhof, Real, Extra), Spar, Tengelmann, Rewe (Minimal, HL, Penny), Aldi, Lidl und Edeka/Karstadt. Die Erdbeeren aus spanischem und marokkanischem Anbau wurden im Auftrag von Greenpeace von einem anerkannten Speziallabor analysiert. Weniger als ein Viertel der Proben war rückstandsfrei. In zwei Dritteln der Testeinkäufe fanden sich sogar gesundheitlich besonders bedenkliche Mehrfachbelastungen. Diese Erdbeeren enthielten einen Giftcocktail von bis zu fünf verschiedenen Pestiziden. Und zehn Prozent der Proben überschritten die gesetzlich festgelegten Grenzwerte.
Gegen den Metro-Konzern erstattete Greenpeace daraufhin wegen wiederholten Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz Anzeige. Vergessen wurde allerdings, den Rücktritt von Ministerin Künast wegen erwiesener Unfähigkeit zu fordern. Denn was nutzen Gesetze, wenn Greenpeace immer wieder feststellen muß, daß Früchte auf dem Markt sind, deren "Verkauf schlicht gesetzwidrig" ist, so Manfred Krautter, Chemie-Experte bei Greenpeace.
Adriana Ascoli
Anmerkung:
Siehe auch unseren Artikel
'Pestizid-Fraß im Supermarkt' v. 26.08.03