Greenpeace empfiehlt Obst und Gemüse aus dem Bio-Laden
In Obst und Gemüse aus dem Supermarkt sind auch bei neuerlichen Untersuchungen von Greenpeace, der Zeitschrift
'Öko-Test' und der Landesuntersuchungsämter durchweg über den Grenzwerten liegende Pestizid-Belastungen
gefunden worden. Bei rund 30 Prozent der von Greenpeace gezogenen Proben fanden sich Grenzwert- Überschreitungen.
Besonders bei Weintrauben war das Ergebnis erschreckend: In fast 90 Prozent fanden sich Pestizide und bei rund
50 Prozent wurden gar vier oder mehr verschiedene Spritzmittel- Rückstände gefunden. Darunter vermutlich die
krebseregenden Verbindungen Dimethoat, Ethofenprox, Chlorpyriphos und Fenitrothion, wobei letztere vermutlich
schon in kleinsten Mengen hormonell wirksam seien und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen.
Als Greenpeace bereits vorletztes Wochenende beim Berliner Nobel-Kaufhaus KaDeWe in rund 20 Prozent der
Obst- und Gemüse-Proben Überschreitungen der Pestizid-Grenzwerte festgestellt hatte, hieß es in verschiedenen
Verlautbarungen noch, es handle sich um ein "schwarzes Schaft" und es dürfe nun nicht die gesamte Lebensmittel-Branche
verdächtigt werden (wir
berichteten). Nun liegen die Ergebnisse für die Handelsgruppen Lidl, Metro, Rewe, Aldi,
Edeka, Tengelmann und Karstadt-Quelle vor und stellen KaDeWe noch in den Schatten. Überwiegend betroffen von
Pestizid-Funden seien Läden der Gruppen Lidl, Rewe (Minimal, HL, Penny) und Metro (Kaufhof, Real, Extra). Besonders
viele und hohe Pestizid-Rückstände steckten in Paprika, Trauben und Erdbeeren. Von Verbraucher-"Schutz"-Ministerin
Künast ist derweil nichts zu hören.
Im Frühjahr schon hatte Greenpeace erschreckende Ergebnisse bei Erdbeeren veröffentlicht. Doch getan hat sich
offensichtlich nichts. Immerhin konnte Greenpeace als Ergebnis der Untersuchungen auch etwas Positives vermelden:
Das Obst und Gemüse aus Bio-Läden ist - bis auf einen Fall mit geringfügiger Belastung - frei von Pestiziden.
Adriana Ascoli