Nachdem im Oktober in Neuseeland die seit den 80er Jahren größten Demonstrationen stattfanden, weil die dortige
Labour-Regierung ein bestehendes Gen-Moratorium nicht verlängern wollte
(siehe unseren Artikel), hat nunmehr der Druck der KonsumentInnen bei der
größten Supermarkt-Kette Neuseelands, 'Foodstuffs', zu einem Erfolg geführt. 'Foodstuffs' garantiert, daß seine
Produkte gentech-frei sind.
Während in Deutschland - mit Ausnahme des Metro-Konzerns - alle Supermarkt-Ketten bisher lediglich zu der Aussage zu
bewegen waren, "derzeit" keine Produkte mit genmanipulierten Bestandteilen anzubieten, ist der Erfolg gegenüber
'Foodstuffs' wegweisend. Er strahlt auf alle Zulieferfirmen aus. Am 5.11. veröffentlichte die neuseeländische
Supermarktkette die Entscheidung der Geschäftsführung, daß sämtliche Zulieferer schriftliche Bestätigungen
vorlegen müssen, daß sämtliche Bestandteile gentech-frei hergestellt wurden. Wenn Hersteller dies nicht bestätigen
könnten, würden sie durch andere ersetzt.
Es ist absehbar, daß alle anderen Anbieter von Nahrungsmitteln in Neuseeland umgehend nachziehen werden, denn
eines ist klar: Für die NeuseeländerInnen bedeutet "Wahlfreiheit": Gen-Food kommt ihnen nicht auf die Insel. Laut Umfragen
gibt es auch in Neuseeland ebenso wie in Europa oder in Australien keinen Markt für genmanipulierte Nahrungsmittel.
Da kann es auch nicht mehr lange dauern, bis die neuseeländische Labour-Premierministerin und Gentech-Liebhaberin
Helen Clark einlenkt. Das Gen-Moratorium wurde zwar bisher nicht förmlich verlängert, aber es besteht de facto fort,
solange keine konkrete Erlaubnis für die Einfuhr genmanipulierter Nahrungsmittel oder den Anbau von Gen-Pflanzen erteilt
wurde.
Petra Willaredt