Seit Wochen hatte sich Metro, der größte deutsche Handels-Konzern (außer den Metro-Großmärkten gehören dazu
auch die Supermarkt-Ketten Real und Extra und die Kaufhof-Kette) geweigert, Auskunft darüber zu geben, ob er nach
Inkrafttreten der Kennzeichnungsverordnung Gen-Food in den Regalen haben würde1. Zwischenzeitlich wurde
sogar
bekannt, daß Metro zusammen mit dem Gentech-Konzern Monsanto zur Markteinführung von Gen-Food eine gemeinsame
Kampagne plante. Zwei große Werbeagenturen waren bei Vorgesprächen hinzugezogen worden. Zudem versuchte
Metro konkurrierende Handels-Konzerne wie Aldi und Tengelmann und namhafte Markenartikler für eine Teilnahme an
der PR-Kampagne zu gewinnen wie aus einem internen Papier hervorgeht, das Greenpeace zugespielt worden war.
Bereits seit Monaten versuchte Greenpeace mit guten Argumenten und ebenso mit der Ankündigung einer speziell auf
Metro ausgerichteten Kampagne die Geschäftsführung des Konzerns zu mehr als freundlichen, aber unbestimmten
Aussagen zu bewegen. Gestern nun um 18.31 Uhr spuckte das Fax-gerät im Hamburger Büro von Grenpeace die frohe
Botschaft aus. Gewissermassen als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk erklärt sich der Handelsriese kampflos bereit,
zumindest im Nahrungsmittelangebot auf Gen-Food zu verzichten. Ein bitterer Beigeschmack bleibt allerdings: Metro
vermeidet nach wie vor eine klare Aussage in Hinblick auf die als Eigenmarken vertriebenen Tierfutter-Produkte.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gibt Greenpeace den großen Erfolg bekannt, der zugleich bedeutet,
daß die Pläne für die nächsten Wochen damit "über Bord geworfen" werden müssen.
Frank Bayer
Anmerkung:
1 Siehe unseren Artikel
Umfrage: 72 Prozent lehnen Gen-Food ab
- Metro und Monsanto wollen Propaganda-Kampagne starten (2.12.03)