Teil I: Wie das Beispiel herrschaftsloser
Gesellschaften die demokratische Bewegung der Amerikanischen
Revolution inspirierte
Im Winter des Jahres 1880/81 studierte Karl Marx die
Gesellschaft der Irokesen. Seine Quelle war das 1877 in New
York und London erschienene Buch »Ancient Society or
Researches in the Lines of Human Progress from Savagery
through Barbarism to Civilisation« (dt.: Die Urgesellschaft.
Untersuchungen über den Fortschritt der Menschheit aus der
Wildheit durch die Barbarei zur Zivilisation). Als Autor zeichnete
ein gewisser Lewis Henry Morgan. Friedrich Engels entdeckte im
schriftlichen Nachlaß seines am 14. März 1883 verstorbenen
Freundes ein 98 Seiten starkes Heft mit kommentierenden
Auszügen. Daraus geht hervor, daß sich Marx im Detail für die
kollektive Eigentumsordnung und die konsensuale Demokratie der
nordamerikanischen Indianer interessierte. Im typischen
Kauderwelsch der Exzerpthefte notierte Marx: Die Irokesen
»kannten nichts von majorities u. minorities in the action of
council«.1 Wenn wir mit dem Historiker Georg Knepler die
Assoziation freier Produzenten als unausgeführtes Kernstück der
Marxschen Theorie betrachten,2 überrascht die Tatsache, daß die
produktive Auswertung und systematische Erweiterung des
Wissens über herrschaftslose Gesellschaften in der marxistischen
Forschung bis heute ein Desiderat blieb. Damit hat sie selbst teil an
jener Anarchieverdrängung, die für den Mainstream der
gegenwärtigen Sozialwissenschaften charakteristisch ist.3 Dabei
sind die von Knepler beschriebenen Kooperationsformen mit der
Entstehung der ersten Klassengesellschaften nicht verschwunden,
sondern bereichern als egalitäre Traditionen indigenerGemeinschaften und immer
wieder neu entstehende horizontale
Praxen unterdrückter Klassen weltweit die Kulturen des
Widerstands gegen Herrschaft. Der US-Bürgerrechtler Ward
Churchill empfahl daher den amerikanischen Marxisten, im
Schulterschluß mit dem indianischen Widerstand für ihre eigenen
Doktrinen und ein angemessenes Verständnis ethnischer Konflikte
zu lernen.4
Mit dem seit 1994 andauernden Aufstand der Zapatisten in der
mexikanischen Provinz Chiapas scheint sich Churchills Hoffnung
auf eine Erneuerung der Linken durch radikaldemokratische
Impulse indigener Gemeinschaften zu bestätigen. Indem städtische
Guerilleros die langwierigen Konsensverfahren der Indianer
volksverbunden zu praktizieren erlernten, haben sie eine politische
Lernbewegung in Gang gesetzt, die bis in die urbanen Zentren
kapitalistischer Hegemonie hineinreicht. Karl Marx wußte durch
seine Morgan-Lektüre, daß schon einmal eine weltgeschichtlich
bedeutsame Revolutionsbewegung durch indianische Vorbilder
inspiriert worden war. Die Revolutionäre des amerikanischen
Unabhängigkeitskrieges knüpften auf vielfältige Weise an die
kolonialzeitliche Erfahrung mit ihren indianischen Nachbarn und
Verbündeten an. Marx notierte dazu knapp: »D. Iroquois
recommended to the forefathers der Americans (Engl.) 1755 a
union of the colonies similar to their own. They saw in the common
interests u. common speech der several colonies elements for a
confederation.«5
Egalitäre Konsensdemokratie
Während Marx sein Wissen über die Konföderation der Irokesen
ausschließlich aus der Literatur bezog, kannte der hochrangige
englische Kolonialbeamte Cadwallader Colden (1688-1776) die
Indianer aus eigener Anschauung. Um der Krone die Bedeutung
ihrer indianischen Verbündeten im Konflikt mit der französischen
Kolonie zu veranschaulichen, schrieb er unter dem Titel »The
History of the Five Indian Nations. Depending on the Province of
New-York in America« (1727) eine in England und Amerika
vielgelesene Geschichte des Irokesenbundes, den er darin als
schlagkräftige Konföderation von herrschaftslosen Republiken
vorstellte. Benjamin Franklin (1706-1790) schätzte das Buch, und
der im vorrevolutionären Nordamerika vielgelesene
Sozialphilosoph Adam Ferguson (1723-1816) belegte in seinem
»Versuch über die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft«
(1767) mit ihm seine Ansicht, daß es sich beim viel diskutierten
»Naturzustand« nicht um einen Kampf eines jeden gegen jeden,
sondern immer schon um einen Gesellschaftszustand handelt, in
dem die Menschen sich auch ohne Polizei und Zwang in
geordneter Weise selbst regieren können. Damit griff er einer
bekannten Formulierung vor, mit der Friedrich Engels gut 120
Jahre später in seiner Schrift »Der Ursprung der Familie, des
Privateigentums und des Staates« (1884) im Anschluß an Morgan
und Marx die irokesische »Gentilgesellschaft« skizzierte: »Ohne
Soldaten, Gendarmen und Polizisten, ohne Adel, Könige,
Statthalter, Präfekten oder Richter, ohne Gefängnisse, ohne
Prozesse geht alles seinen geregelten Gang. (...) Alle sind gleich
und frei - auch die Weiber.«
Der Irokesenbund läßt sich in politischer Hinsicht knapp als
mehrstufiges und vielschichtiges politisches Arrangement von
Verwandtschaftsgruppen, Arbeits- und Kriegskollektiven,
Zeremonialbünden sowie sich gegenseitig kontrollierender Frauen-
und Männermacht skizzieren. Ökonomisch grundlegend sind der
Kollektivbesitz an Land und Arbeitsmitteln, die gemeinschaftliche
Produktion und die normativ geforderte und rituell gestützte
egalitäre Umverteilung des erwirtschafteten Reichtums. Zahlreiche
Versammlungen auf der Ebene der Haushalte, der größeren
Verwandtschaftsgruppen, die sich wiederum zu Hälften
vereinigten, der Siedlung und schließlich der Stammesnation
verhandelten grundsätzlich mit dem Ziel des einmütigen
Konsenses. Die Inhaber eines der vielen gesellschaftlichen Ämter,
insbesondere aber die männlichen wie weiblichen
Führungspersönlichkeiten und »Häuptlinge« hatten keine
Möglichkeit, ihre Entscheidungen gewaltsam durchzusetzen,
mußten um die Zustimmung ihrer Gefolgschaften ringen. In der
Regel war ihre Aufgabe die konsensfähige Bündelung von
Argumenten für eine von möglichst allen Beteiligten tragbare
Entscheidung. Wer nicht zustimmen wollte oder konnte, war daran
nicht gebunden. Die fünf Gründungsnationen der Onondaga,
Cayuga, Seneca, Oneida und Mohawk bildeten zusammen einen
Rat der fünfzig Bundeshäuptlinge, der die Grundzüge der
egalitären Konsensdemokratie auf das Konföderationsmodell
ausdehnte und auf die Beziehungen zu weiteren Indianerstämmen
sowie die englischen Kolonien zu erweitern versuchte.
Herrschaftsfreie Institutionen
Der ethnologische Kenntnisstand über die komplexe
Gesellschaftsstruktur der Irokesen und anderer egalitärer
Gesellschaften belegt, daß ein herrschaftsloses Zusammenleben
auch größerer Gruppen von Menschen möglich ist. Der soziale
Zusammenhalt wird dabei nicht mit zentraler Herrschergewalt,
sondern durch die Selbstorganisation von genealogisch fundierten
Verwandtschaftsgruppen und mit Hilfe egalitärer Allianzsysteme
organisiert. Der Soziologe Christian Sigrist hat daher bereits in den
sechziger Jahren die von Ralf Dahrendorf wieder aufgewärmte
These von der Universalität von Herrschaft empirisch widerlegt. In
seiner bereits klassischen Studie »Regulierte Anarchie« aus dem
Jahr 1967 gewann er aus den noch im Rahmen britischer
Kolonialherrschaft entstandenen Studien der »Social
anthropology« wichtige Bausteine für eine herrschaftskritische
Demokratietheorie.6 Heute findet er die bei den häufig
patriarchalischen afrikanischen Gesellschaften untersuchten
Grundzüge herrschaftsfreier Selbstorganisation bei den Irokesen
als Geschlechteregalität bestätigt. Grund und Boden ist
Kollektivbesitz. Ökonomische Überschüsse werden umverteilt, um
dauerhafte Besitzasymmetrien zu verhindern. Dazu helfen
verschwenderische Feste. Sigrist spricht von einem ausgeprägten
»Teilzwang«. Wer durch eigene Tüchtigkeit oder Glück Besitz
anhäuft, nicht teilen will und sich über seine Mitmenschen erhebt,
wird gemieden, geächtet oder auf andere Weise kollektiv bestraft.
Sozial geschätzt werden die ökonomisch Erfolgreichen nur dann,
wenn sie ihren Überschuß freigiebig wegschenken und beweisen,
daß sie den weniger Erfolgreichen nicht ihren Willen aufzwingen
wollen. Das soziale Leben richtet sich nach Gleichheitsnormen, die
in Erzählungen, Musik, Spielen, Körperschmuck und Architektur
auch symbolisch dargestellt werden. Gleichheitsnormen bilden die
Grundlage für die Ausrichtung der Erziehung und die Organisation
von Gruppen. Dazu gehört das Prinzip der symmetrischen
Opposition von Verwandtschaftsgruppen, Arbeitskollektiven und
rituellen Gemeinschaften. Die egalitäre Machtteilung und Balance
der gesellschaftlichen Kräfte steht dabei im Vordergrund und
bestimmt im Falle der Irokesen auch die spezifische Form der
Außenbeziehungen.
Indianisch- englische Diplomatie
Die irokesischen Verhandlungsführer banden vom Ende des 17.
Jahrhunderts bis zum Beginn des Unabhängigkeitskrieges (1775)
beinahe ein ganzes Jahrhundert lang die englischen Kolonien in ein
komplexes System diplomatischer Beziehungen ein. Uns heute
noch geläufige, aber längst banalisierte diplomatische Formeln
(»das Kriegsbeil begraben«, »den Friedensbaum pflanzen«) sind
sprachliche Überbleibsel eines ausgefeilten diplomatischen Rituals,
das die Indianer den von langwierigen Konsensfindungsprozessen
der Gegenseite mitunter sehr genervten kolonialen Gesandten
abverlangten und dessen rhetorische Figuren durch die zahlreichen
von Benjamin Franklin gedruckten und herausgegebenen
Schriftprotokolle der Indianerverträge Eingang in die
amerikanische Literatursprache fanden. Die metaphernreiche
Sprache der Waldlanddiplomatie war Ausdruck eines
nichtkonfrontativen Verhandlungs- und Entscheidungsstils, dessen
Resultate nur unter großer Publikumsbeteiligung und immer wieder
erneuten Konsultationen mit der »Basis« von der indianischen
Seite als tragfähig erachtet wurden. Beide Seiten, wiederum
aufgefächert in divergierende Einzelinteressen zuweilen autonom
handelnder einzelner Stämme oder Kolonien, verfolgten stets
eigennützige ökonomische und machtpolitische Ziele, die
diplomatisch austariert wurden, um eine gemeinsame Politik
gegenüber der französischen Kolonie und deren indianischen
Alliierten zu organisieren. Den Zeitgenossen vor Ort erschien es zu
dieser Zeit längst nicht ausgemacht, daß die Rolle des
Irokesenbundes als Major player in Nordamerika nur ein
Intermezzo sein müsse. Indem sie geographische Gegebenheiten,
ihre Mittlerposition zu den westlichen Indianerstämmen sowie ihr
Verhandlungsgeschick nutzten, gelang es den Irokesen bis zum
Ende der englischen Kolonialherrschaft ihre politische Autonomie
gegenüber den imperialen Machtansprüchen der französischen und
englischen Monarchien zu behaupten. Eingefaßt in die unzerstörbar
vorgestellte Bundeskette (Covenant Chain) indianisch-englischer
Diplomatie entfaltete sich im Grenzgebiet zum Westen mehrere
Jahrzehnte hindurch ein für beide Seiten vorteilhafter
ökonomischer und politischer Austausch, in dem zahlreiche
persönliche Freundschaften und Familienbeziehungen geknüpft
wurden, eine gemeinsame diplomatische Sprache entstand, aber
die Indianer allmählich von europäischen Gebrauchsgütern und
Waffen abhängig zu werden begannen. Solange Frankreich jedoch
eine ernsthafte Bedrohung für die englischen Kolonien darstellte,
also bis zum Ende des für England entschiedenen »French and
Indian War« (1754-1763), vermochten die Irokesen, die
Interessen der europäischen Kontrahenten gegeneinander
auszuspielen. Während Frankreich sehr daran gelegen war, die
Neutralität der Indianer zu erkaufen, blieben die englischen
Kolonien auf deren militärische Unterstützung angewiesen.
Selbstbewußt empfahlen die Unterhändler des Irokesenbundes
ihren englischen Alliierten, sich nach ihrem Vorbild zu einer
schlagkräftigen Konföderation zusammenzuschließen, um künftig
mit einer Stimme sprechen zu können.
»Stadtindianer«
In der kulturellen Zwischenzone der Waldlanddiplomatie
verschmolzen Elemente aus europäischen und indianischen
Traditionen zu einem Pool neuer symbolischer Formen, aus dem
sich die aufständischen Kolonisten bedienten, als sie sich nicht
mehr als Engländer in Übersee definierten, sondern sich vom
englischen Mutterland als eingeborene Amerikaner abzugrenzen
begannen. Georg Knepler hat für die Untersuchung solcher
Austauschprozesse den Begriff Transkulturation vorgeschlagen.
Die aus den Indianerverhandlungen bekannten Versatzstücke
diplomatischer Rhetorik kehrten nebst dem aus kolonialen
Werkstätten und Manufakturen stammenden Tomahawk, greller
Kriegsbemalung und prächtigem Federschmuck als
symbolpolitische Munition zurück. Die Irokesen und andere
Indianerstämme wurden Chiffren einer neuentdeckten
amerikanischen Freiheit, gehörten nun zum folkloristischen
Symbolrepertoire revolutionärer Bruderschaften wie der Sons of
Saint Tammany oder der Sons of Liberty, deren Mitglieder
indianische Kleidung anlegten, irokesische Rituale nachahmten und
in einem ersten Höhepunkt indianistischer Revolte als
tomahawkschwingende »Mohawks« der Tee-Party (1773) gegen
die englische Steuerpolitik protestierten, indem sie vor Anker
liegende Schiffe enterten und Tee im Wert von 10000 Pfund
Sterling demonstrativ ins Hafenbecken von Boston warfen. Gut
zwei Jahrzehnte zuvor waren die irokesischen Ratschläge
hinsichtlich der Vereinigung der englischen Kolonien auf ein
bemerkenswertes Echo in der intellektuellen Führungsschicht
gestoßen. Der vielseitig begabte Benjamin Franklin,
zwischenzeitlich auch als Indianerdiplomat aktiv, hatte für eine
Konföderation der Kolonien schon bald konkrete Pläne zur Hand.
Mit deutlich ironischem Unterton schrieb er 1750: »Es ginge schon
mit seltsamen Dingen zu, wenn sechs Nationen unwissender
Wilder fähig sein sollten, die richtige Staatsform für eine solche
Union zu finden, und sie zudem in einer solchen Weise zu
praktizieren, daß sie Jahrhunderte überdauert und absolut
unzerstörbar erscheint - und eine solche Union nicht auch für zehn
oder zwölf englische Kolonien anwendbar wäre, für die es
außerdem weit notwendiger ist.« Auch Thomas Jefferson
(1743-1826) sah im Irokesenbund eine demokratische
Alternative zur Monarchie. Der spätere dritte Präsident der USA,
bis heute Stichwortgeber einer radikaldemokratischen und
zuweilen auch kapitalismuskritischen Unterströmung im
amerikanischen Denken, zog die Herrschaftslosigkeit indianischer
Nationen der zeitgenössischen »Herrschaft der Wölfe über die
Schafe« vor, wenngleich er sie nicht eins zu eins auf einen
bevölkerungsreichen Flächenstaat übertragen zu können glaubte.
Nach dem gewonnenem Unabhängigkeitskrieg gegen England
(1783) beriet vom Mai bis September 1787 in Philadelphia eine
55köpfige Delegation der bislang in einem losen Staatenbund
verbundenen Kolonien über eine Revision des bis dahin gültigen
Regelwerks der Konföderation. Ihre Vollmacht überschreitend,
ratifizierte die fast ausschließlich aus Angehörigen der Oberschicht
und der ökonomischen Elite zusammengesetzte Versammlung
schließlich eine zentralistische Bundesverfassung, die dem Volk die
Möglichkeit der direkten Einwirkung auf die Bundespolitik entzog.
Im vorangehenden Verfassungsstreit hielten die Gegner der
Bundesverfassung (Anti-Federalists) an der Überzeugung fest, daß
eine republikanische Staatsform eine überschaubare Größe des
Staatsterritoriums, eine geringe Bevölkerungszahl und eine
wirksame Eindämmung der sozialen Ungleichheit erfordere. James
Winthrop fand in den Indianern einen anschaulichen Beleg für die
Möglichkeit einer demokratischen Volksregierung. Während die
Federalists die Bundesmacht mit einer ständigen Armee zu
bewehren suchten, entgegnete der Anti-Federalist John Francis,
daß die »republikanischen Indianer« sich auch ohne stehendes
Heer vortrefflich gegen äußere Feinde zu wehren gewußt hätten.
Thomas Wagner
Anmerkungen
Thomas Wagner ist Autor der ersten umfassenden Studie zur
US-Debatte um den Einfluß der Irokesen auf die Verfassung:
»Irokesen und Demokratie. Ein Beitrag zur Soziologie
interkultureller Kommunikation.«
Münster: Lit-Verlag 2004, 400 S., kt., 21,90 Euro
1 Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis, Amsterdam:
The Ethnological Notebooks of Karl Marx (herausgegeben,
transkribiert und kommentiert v. Lawrence Krader.
Assen 1974,
S. 150, 162-166,168, 170f;
vgl. Lucas, Erhard: Die Rezeption
Lewis H. Morgans durch Marx und Engels,
in: Saeculum, V. 15,
1964, S. 153-176
2 Vgl. Knepler, Georg, Macht ohne Herrschaft. Die Realisierung
einer Möglichkeit,
Berlin 2004, S. 39
3 Vgl. Haude, Rüdiger/Wagner, Thomas, Herrschaftsfrohe
Diskurse. Strategien und Tendenzen sozialwissenschaftlicher
Anarchieverdrängung,
in: dies.: Herrschaftsfreie Institutionen.
Studien zur Logik ihrer Symbolisierungen und zur Logik ihrer
theoretischen Leugnung, Baden-Baden 1999, S. 23-49
4 Die von Churchill herausgegebene Anthologie »Marxism and
Native Americans« (1982) ist erst zehn Jahre später in deutscher
Übersetzung erschienen:
Churchill, Ward (Hg.): Das indigene
Amerika und die marxistische Tradition,
Bremen 1993
5 »Die Irokesen empfahlen den Vorvätern der Amerikaner
(Engländer) 1755 einen Bund der Kolonien, ähnlich ihrem eigenen.
Sie sahen in den gemeinsamen Interessen und der gemeinsamen
Sprache in den verschiedenen Kolonien Elemente für eine
Konföderation.«
6 Vgl. Sigrist, Christian: Regulierte Anarchie. Untersuchungen zum
Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären
Gesellschaften Afrikas,
Hamburg 1994. Den Vertrieb des Buches
besorgt heute der Münsteraner Lit-Verlag.
Zum zweiten Teil dieses Artikels: hier