16.01.2004

Kommentar

Libyen vergrößert Abstand
zu USA

Da Libyen offensichtlich keine Atomwaffen besitzt und entgegen aller internationalen Panikmache in Jahrzehnten vergeblicher Anstrengungen nicht die geringste Chance hatte, auch nur in den Besitz der dafür nötigen Hochzentrifugal- Technologie zu gelangen, war es für Libyens Diktator Gaddafi ein leichtes, seine neueste Charme-Offensive zu starten: Libyen ratifiziert den Atomwaffen-Sperrvertrag.

Damit vergrößert Libyen im Ranking der Terror-Regierungen den Abstand zur USA. Ganz abgesehen davon, daß die US-Regierung allein schon wegen der Verantwortung für über ein Drittel des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes mit weitem Abstand führt und mit Fug und Recht als Welt-Terrorist Nummer Eins bezeichnet werden darf - auch mit Atomwaffen nimmt es die US-Regierung nicht so genau. Der Abbau der Arsenale wurde zwar mal in Aussicht gestellt, aber nie ernsthaft angegangen.1 Darüber hinaus hat die USA zwar ebenfalls den Atomwaffen-Sperrvertrag unterzeichnet, weigert sich jedoch, ihm nachzukommen. So hat denn die Vertragsunterzeichnung, mit der Libyen als 109. Land dem Vertrag beitrat, derzeit keine realen Folgen. Auch der im Atomwaffen-Sperrvertrag vorgesehene Atomtest-Stop wird erst dann Realität, wenn die gegenwärtigen Atommächte auf Tests verzichten. In dieser Hinsicht ist einmal der konservative französische Präsident Chirac gegenüber seinem "sozialistischen" Vorgänger Mitterand positiv zu erwähnen.

 

Adriana Ascoli

 

Anmerkung:
1 Siehe auch
      Sind Kernwaffen notwendig? v. 14.01.2002

 

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