Tips zum Schulanfang
Auf der einen Seite wird den Kindern heute an den Schulen "Öko" gepredigt und schlechtes Gewissen gemacht -
auf der anderen Seite werden oft die einfachsten Dinge wie richtiges Lüften im Winter (ein nicht zu vernachlässigender
Faktor beim Energiesparen!) oder der Kauf von umweltverträglichen Schulheften und Papieren zum Beginn des
Schuljahrs vergessen.
Immer noch (und in den vergangenen Jahren gar mit negativem Trend) werden mehr als 90 Prozent aller Schulhefte aus
frischem Zellstoff hergestellt. Das bedeutet konkret, daß für Schulhefte, Schreibblöcke, Vokabelhefte, Schnellhefter,
Stundenpläne u.s.w., die mit frischem Zellstoff produziert werden, Bäume fallen müssen. Ein Großteil des in
Deutschland verarbeiteten Zellstoffs kommt nicht etwa aus "Ausforstungs-Holz", das bei der nötigen Ausdünnung
neuangelegter Forste eh anfalle. Dieses Argument ist zwar nicht völlig falsch, stimmt aber nur in geringem Umfang,
und wird daher zur Gewissensberuhigung manipulativ eingesetzt. Ein Großteil des frischen Zellstoffs wird aus
Skandinavien, Rußland und Kanada importiert, wo teilweise sogar Bäume aus Urwäldern gefällt werden.1
Zum Teil stammt der Zellstoff auch aus naturferner Intensiv-Forstwirtschaft, die mit nachhaltiger Wald- bewirtschaftung nicht
zu vergleichen ist. Inzwischen tauchen auch immer häufiger in Deutschland Tropenhölzer aus Indosesien oder
zentralafrikanischen Staaten auf.2
Dabei gibt es bereits seit Mitte der siebziger Jahre eine umweltschonende Alternative: Recycling-Papier.3
Doch leider findet sich in diesem Bereich eine verwirrende und irreführende Fülle von "Umwelt-Siegeln". Die einzigen
beiden echten Umwelt-Siegel sind das ap-Siegel und der "Blaue Engel", wobei ersteres den "Blauen Engel" übertrifft.
Näheres hierzu ist nachzulesen auf unserer Info-Seite 'Umwelt-Papier', die wiederum
zusammen mit anderen Beispielen, was jede und jeder schon mal selbst tun kann, auf der Internet-Seite
'Eigeninitiative' eingebettet ist.
Oft sind Schulhefte aus Umwelt-Papier nicht im Supermarkt zu bekommen - doch es gibt hier die Alternative, Hefte und andere
Papierprodukte über den Versandhandel zu bestellen. Am besten und preisgünstigsten - preisgünstiger gar als weißes
Papier! - ist es, wenn sich SchülerInnen, LehrerInnen oder Eltern zusammen tun und Sammelbestellungen organisieren.
Zu den verschiedenen Unternehmen des Umwelt-Papier- Versandhandels will ich hier keine Empfehlungen aussprechen.
Es ist an Hand der Kenntnis der Umwelt-Siegel leicht möglich, sich beispielsweise übers Internet selbst einen Überblick
über Angebot und Preise (die sich ja auch wieder sehr schnell ändern können) zu verschaffen.
Ute Daniels
Anmerkungen:
1 Siehe auch unseren Artikel:
Gesetze schützen die Urwälder nicht -
Deutsche Papierindustrie mitschuldig
am Kahlschlag von Urwäldern (12.04.03)
2
Afrikas Urwälder im deutschen Sägewerk (4.06.03)
3
Umwelt-Papier - Info von NETZWERK REGENBOGEN