12.06.2003

Trotz Börsen-Crash und schwacher Konjunktur:
Reiche werden noch reicher

Bereits vor gut zwei Jahren hatte ich die aktuellen und allgemein zugänglichen Statistiken des Bankhauses 'Merrill Lynch' und der internationalen Unternehmensberatung 'Cap Gemini Ernst & Young' hier in einem Artikel unter der Überschrift Reiche werden immer reicher ausgebreitet. Und trotz Börsen-Crash und schwacher Konjunktur geht die Höhenfahrt munter weiter.

Gab es in Deutschland 1999 noch 365.000 Millionäre (ohne Einberechnung des Immobilienbesitzes), so lag deren Zahl Ende 2001 bereits bei 730.000. Ende 2002 (spielen eigentlich so viele Lotto ?) waren es schon 755.000.

Die weltweit 2,6 Millionen Reichen konnten ihr Finanzvermögen sogar durchschnittlich um 4,8 Prozent auf insgesamt 8,8 Billionen US-Dollar steigern.

Das Kapital der reichen Privatkunden kletterte weltweit um 3,6 Prozent auf 27,2 Billionen US-Dollar. Die Zahl der Superreichen mit einem Finanzvermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar erhöhte sich um 2 Prozent auf 58.000 Personen, wobei rund 20.000 davon aus Europa stammen.

Richtig interessant wird es allerdings erst, wenn wir diese Zahlen mit der Einkommensentwicklung verschiedener gesellschaftlicher Schichten und dies über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren betrachten können (siehe beispielsweise den Artikel von Sören Wibe der eine Statistik für die schwedischen Verhältnisse präsentiert). Im Grunde wissen alle, daß sich der Abstand zwischen Arm und Reich in den Industrieländern extrem ausgeweitet hat. Dennoch zeigen sich dabei im Einzelnen so einige Besonderheiten und dennoch ist dieses Faktum insgesamt im öffentlichen Bewußtsein viel zu wenig präsent.

 

Harry Weber

 

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