3.07.2009

AKW-Laufzeitverlängerung
in Spanien

"Sozialistischer" Regierungs-Chef Zapatero bricht Wahl-Versprechen

Spaniens "sozialistischer" Regierungs-Chef José Luis Rodríguez Zapatero bricht ein Wahl-Versprechen und verlängert die Laufzeit des AKW Garoña - seit 1970 in Betrieb - um weitere vier Jahre.

Das spanische Atomkraftwerk hat eine Leistung von 460 Megawatt (MW) und ist das älteste von mittlerweile verbliebenen acht AKW. Vor gut einem Jahr hatte die "sozialistische", neo-liberale Partei Spaniens vor der Wahl versprochen, bei der Wiederwahl eine Laufzeitbeschränkung der noch verbliebenen acht AKW auf 40 Jahre festzulegen. Anders als in Deutschland, wo ein sogenannter Atom-Ausstieg lediglich "Reststrommengen" festlegt, die zudem übertragbar sind, wären damit in Spanien konkrete Termine für das Abschalten der einzelnen Anlagen fixiert gewesen. Doch nun hat sich herausgestellt, daß auch diese vermeintliche Präzision lediglich ein ungedeckter Wechsel auf die Vertrauenswürdigkeit von ParteipolitikerInnen ist.

In der Amtszeit der Vorgänger Zapateros wurde unter dem "konservativen" neo-liberalen Aznar ebenso wie zuvor unter dem "sozialistischen" (sozialdemokratischen) Gonzales jeweils ein AKW stillgelegt. Die Atomaufsicht hatte dem AKW Garoña die sicherheitstechnische Absolution erteilt und weiter zehn Jahre Laufzeit für verantwortbar befunden. Die "konservative" Opposition verspricht bereits jetzt, im Falle eines Wahlsieges 2012 die Laufzeit weiter zu verlängern. So ergibt sich für Zapateros "Sozialisten" die Möglichkeit, die Einhaltung des Stilllegungstermins im Jahr 2013 zu verprechen - vorausgesetzt diesem Spiel wird nicht durch eine Katastrophe ein vorzeitiges Ende bereitet.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      AKW Krümmel vom Netz
      Methode "try and error" (1.07.09)

      AKW Krümmel heute wieder am Netz
      Trauernicht und Gabriel schweigsam (24.06.09)

      Terrorziel Atomkraftwerk
      TV-Magazin 'Frontal21' veröffentlicht Geheimbericht (17.06.09)

      Patt bei Atomenergie in der Schweiz
      Hauptstadt Bern will auf erneuerbarre Energien umsteigen (29.05.09)

      "Panne" in brasilianischem AKW
      6 MitarbeiterInnen verstrahlt (27.05.09)

      US-Regierung gibt atomare Endlager-Pläne auf
      Yucca Mountain ungeeignet (9.03.09)

      Schwedische Regierung wünscht neue Atomkraftwerke
      Kommt nun doch die "Renaissance der Atomenergie"? (5.02.09)

      Der deutsche "Atom-Ausstieg"
      Info-Serie Atomenergie - Falge 2

 

neuronales Netzwerk