2.12.2011

Der permanente Super-GAU von Fukushima
Kernschmelze gravierender als zugegeben

AKW Fukushima Daiichi, Cryptome 14, verkleinert In einer neuen Analyse des Unfall-Verlaufs, der mit der Katastrophe am 11. März begann, kommt nun auch die Betreiberfirma TEPCO des AKW Fukushima Daiichi zu dem Ergebnis, daß die Kernschmelze aus dem geborstenen Reaktordruckbehälter von Reaktor I ausgetreten ist. Offenbar ist dies die indirekte Schlußfolgerung aus Meßwerten freigesetzter radioaktiver Stoffe.

Ebenfalls erst mit großer Zeitverzögerung hatte TEPCO zugegeben, daß es in drei der vier Reaktor-Ruinen zumindest zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen war. Nun mußte TEPCO eine weitere Befürchtung unabhängiger Fachleute bestätigen: Die Kernschmelze in Reaktor I hat die Wand des Reaktordruckbehälters durchbrochen. Die aktuell veröffentlichte Analyse beruht offenbar auf Meßwerten freigesetzter radioaktiver Stoffe und Berechnungen über den Verlust an Kühlflüssigkeit.

Mittlerweile schließt TEPCO nicht einmal mehr aus, daß auch bei den Reaktoren II und III kleine Teile der Kernschmelze durch Löcher der Reaktordruckbehälter in tiefer gelegene Teile der Reaktorgebäude drangen. Im Falle von Reaktor I ist nicht mehr zu leugnen, daß die gesamte Kernschmelze, die sich zunächst am Boden des Reaktordruckbehälters sammelte, diesen durchgeschmolzen hat. Laut Angaben von TEPCO hat sie sich danach 70 Zentimeter tief in das darunterliegende Betonfundament gefressen.

Die Fachleute von TEPCO scheinen nach wie vor darauf zu hoffen, daß das Betonfundament, das nach offiziellen Angaben 10,2 Meter dick ist, eine unüberwindbare Hürde darstellt. Keine Angaben enthält der TEPCO-Bericht zu der Frage, ob die zumindest zeitweilig in der Kernschmelze stattgefundene Kernspaltung aktuell andauert.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Der permanente Super-GAU von Fukushima
      Hinweise auf fortdauernde Kernspaltung (2.11.11)

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      Der permanente Super-GAU von Fukushima
      Wie viele Menschen sind bisher betroffen? (7.09.11)

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      Liefer-Stop für japanische Rinder (19.07.11)

      AKW Fukushima Daiichi
      Erneute Explosion am 14. Juni? (16.06.11)

      Stark erhöhte Radioaktivität
      in Fukushima (4.06.11)

      Fukushima: Der permanente Super-GAU
      TEPCO bestätigt Kernschmelze in 3 Reaktoren (24.05.11)

      Explosionsgefahr in Fukushima
      Situation weitaus schlimmer als bislang dargestellt (12.05.11)

      Roboter in Reaktor-Ruinen von Fukushima
      Hohe Radioaktivitäts-Werte (18.04.11)

      Anti-Atom-Demo in Japan
      (10.04.11)

      Aktuelle Hintergrund-Informationen
      zur Reaktor-Katastrophe von Fukushima
      US-ExpertInnen befürchten negative Entwicklung
      in den kommenden Monaten
      Fotos von cryptome.org (6.04.11)

      Japanischer AKW-Experte:
      Reaktor I vermutlich schon am 11. März leck (29.03.11)

      Fragen zur Situation in Japan,
      zur Atomenergie und zu Deutschland (25.03.11)

      Gesellschaft für Strahlenschutz:
      Super-GAU ist längst Realität (23.03.11)

      Die Situation in den havarierten japanischen AKW
      Stand: Sonntag 16 Uhr (13.03.11)

      Notkühlfall in japanischem AKW
      Situation in Reaktor Fukushima Daiichi I spitzt sich zu (11.03.11)

      Nach jahrelangem Stillstand
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      Ein Arbeiter verletzt (5.03.09)

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      Seit Juli wegen Erdbeben-Schäden
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