Wiesbadener Stadtparlament votiert dagegen
Nach einer aktuellen Umfrage lehnen mehr als 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ein neues Kohlekraftwerk bei Mainz ab. Nun hat sich auch die Stadtverordnetenversammlung in Wiesbaden mehrheitlich dagegen ausgesprochen.
Entschieden ist über das Vorhaben der ESWE Versorgungs-AG und der KMW damit noch nicht. Die ESWE Versorgungs-AG gehört zu 51,6 Prozent der Stadt Wiesbaden und 48,4 Prozent der Thüga, einer Tochter des Atomkraftwerk-Betreibers E.on. Die KMW ist zu 50 Prozent im Besitz der Stadt Mainz. Der 'Wiesbadener Kurier' könnte daher vielleicht recht behalten, wenn er spekuliert, daß es sich bei der Abstimmung des Wiesbadener Stadtparlaments nur um ein Schauspiel gehandelt habe.
Unter Ausschluß der Öffentlichkeit haben selbst Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten von ESWE und KMW für das Kohlekraftwerk gestimmt, das den bisherigen Kohlendioxid-Ausstoß verdoppeln würde. Auf der anderen Seite hat eine ÄrztInnen-Initiative mit öffentlichen Informationen die Bürgerinitiativen KoMa (Kohlefreies Mainz) und KeKoWi (Kein Kohlestrom Wiesbaden) unterstützt. Die BürgerInnen haben 60.000 Einwendungen eingereicht. Im Laufe der vergangenen 12 Monate haben Zehntausende zu Ökostromanbietern gewechselt. Ermutigend für die MainzerInnen und WiesbadenerInnen ist, daß innerhalb der vergangenen 6 Monate bereits 7 geplante Kohlekraftwerke in Deutschland verhindert werden konnten.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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