Die TU München hält den zugesagten Termin
für Garching II nicht ein
Bekanntlich schnitt die Technischen Universität (TU) München bei dem von Forschungsministerin Annette Schavan ausgerufenen Wettbewerb um den Titel "Elite-Universität" besonders gut ab, obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - in ihrer Verantwortung der Forschungsreaktor Garching II mit waffenfähigem Uran betrieben wird. Seitdem gilt sie als "Leuchturm" in der deutschen Hochschul- landschaft. Zugesagt war allerdings bereits vor Jahren, daß das gefährlich hoch angereicherte Uran in Garching II bis zum Jahr 2010 durch risikoärmeres ersetzt werden solle.
Heute, Dienstag, wurde nun bekannt, daß die TU München diese Auflage für die Verlängerung eines für alle Atomkraftwerke erforderlichen Brennstoffvertrages nicht erfüllt. Der wissenschaftliche Direktor des Forschungsreaktors, Winfried Petry, behauptet, es habe sich in der Realisierung als problematisch erwiesen, das vorgegebene Ziel bis 2010 zu erreichen. Daher könne der Termin nicht eingehalten werden.
Petry nannte 2016 oder 2018 als mögliches Datum. Er sagte, es bedürfe mehr Forschungszeit. Petry hatte bereits während der Durchsetzung des Projekts in der Zeit der "rot-grünen" Koalition die Erfahrung gemacht, daß ein "grüner" Bundes-Atom-Minister namens Jürgen Trittin nur nach außen hin als Gegner der Pläne agierte. So ist er nun offenbar davon überzeugt, auch in Bundes-Atom-Minister Gabriel keinen veritabeln Gegner vor sich zu haben.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel
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