Im Druckbehälter des AKW Philippsburg wurde im Zuge der Jahresrevision Bruch an zwei Drosselkörpern festgestellt. Zuletzt war ein solcher Schaden, der auf Materialermüdung schließen läßt, im Mai im AKW Grohnde entdeckt worden. Reaktor II des AKW Philippsburg darf nach der im Sommer 2011 von "Schwarz-Rot-Gelb-Grün" verkündeten Bestandsgarantie für 9 von 17 deutschen Atom-Reaktoren über die kommende Bundestagswahl im Jahr 2017 hinaus betrieben werden.
Laut offiziellen Angaben sind die Druckfedern an zwei Drosselkörpern gebrochen. Ob die Bruchstücke geborgen werden konnten, wurde nicht verlautbart. Ebenso wenig wurde publik, ob die Fremdkörper bereits weitere Schäden im Primärkreislauf verursacht haben. Bei der Feder eines Drosselkörpers handelt es sich um ein rund zwei Zentimeter großes Metallblech. Der Drosselkörper - ein Bauteil, das sich an vielen, aber nicht an allen Brennelementen befindet - dient dazu, den Durchfluß des Kühlmittels zu beeinflussen. Laut Aussage von MitarbeiterInnen des Konzerns EnBW, des Betreibers des AKW, verbleibt ein Drosselkörper auch dann an seiner Position, wenn die zugehörige Feder bricht. Die Federn der Drosselkörper dienen allerdings dazu, die Drosselkörper zwischen den Brennelementen und dem sie umgebenden Gestänge zu verspannen.
EnBW gab bekannt, daß eine Meldung über den festgestellten Bruch fristgerecht an die baden-württembergische Atomaufsicht, dem "Umwelt"-Ministerium unter dem pseudo-grünen Franz Untersteller, geleitet wurde. Es handele sich lediglich um einen Vorfall der Kategorie Null, der untersten Stufe auf der siebenstufigen INES-Skala. Wie üblich fügte EnBW hinzu, es habe keinerlei negative Auswirkungen auf Menschen oder Umwelt gegeben.
Im Dezember 2012 war das baden-württembergische "grüne" AKW in die Schlagzeilen geraten, weil ein Mitarbeiter anonym schwere Vorwürfe erhob (Siehe unseren Artikel v. 13.12.12). Bei Sicherheitsmaßnahmen sei geschlampt, Zwischenfälle seien vertuscht und die Atomaufsicht sei getäuscht worden. Untersuchungen verliefen jedoch wie kaum anders zu erwarten im Sande.
Nach wie vor sterben in der Umgebung des baden-württembergischen AKW Philippsburg bei Karlsruhe und des AKW Neckarwestheim bei Heilbronn Kinder an durch Radioaktivität verursachter Leukämie. Nicht zuletzt wegen der Materialermüdung von Stahl, Gußeisen, Beton und anderen dem Neutronen-Beschuß ausgesetzten Materialien wächst das Risiko eines Super-GAU in Deutschland von Jahr zu Jahr.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Baden-Württemberg: Energie-Wende blockiert
Pseudo-Grüne demaskiert (1.07.14)
AKW Grohnde - Fremdkörper
im Reaktor-Druckbehälter entdeckt (16.05.14)
Demo am AKW Neckarwestheim
"Atom-Ausstieg sofort!" (9.03.14)
Schwarze Kassen bei der "grünen" EnBW?
Baden-württembergische Staatsanwaltschaft ermittelt
(28.10.13)
AKW Philippsburg bedroht
weiterhin Region Karlsruhe (10.08.13)
AKW Philippsburg
Insiderkritik an mangelhafter Sicherheit (13.12.12)
HypoVereinsbank und Atomenergie
Profit wichtiger als Versprechen von 2011 (27.09.12)
Atomwaffen-Plutonium in deutschen AKW?
Welche Rolle spielte "Rot-Grün"? (15.09.12)
AKW Philippsburg
Heruntergespielte "Pannen" (15.03.12)
AKW Neckarwestheim
Noch ein rostiges Atommüll-Faß (15.03.12)
Atomkraftwerke
Kernschmelz-Risiko unterschätzt (1.03.12)
Baden-Württemberg bleibt schwarz
Atomenergie unangefochten,
Erneuerbare gebremst (14.01.12)
Witz der Woche
Der gleiche strenge Stress-Test... (10.08.11)
Kinderkrebs im Umkreis von Atomkraftwerken
deutlich erhöht (4.08.11)
Merkels "Atom-Ausstieg"
Täuschungsversuch wie vor 11 Jahren (30.05.11)
Marode Druckbehälter deutscher AKW
Blockade von Untersuchungen (30.07.10)
AKW Neckarwestheim
"Blankes Entsetzen" (29.11.04)