25.02.2009

Ankündigung:

Karlsruher "Atomsuppe"
soll ab Juli verglast werden

Das baden-württembergische "Umwelt"-Ministerium kündigt einmal mehr die Verglasung der Karlsruher "Atomsuppe" an. Begonnen werden soll nunmehr im Juli dieses Jahres. Seit dem Rückbau der 1990 stillgelegten Test-Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe wurde die Verglasung immer wieder verschoben und immer wieder neuerlich angekündigt. 2005 war noch versprochen worden, bis 2014 könne in Karlsruhe der Status "grüne Wiese" erreicht werden. Im Januar 2008 hieß es, der Abriß der Gebäude könne frühesten 2023 erreicht werden. Zugleich wurde angekündigt, der Starttermin, an dem mit der Verglasung der "Atomsuppe" begonnen werde, sei auf die erste Jahreshälfte 2008 verlegt.

"Grünes Licht" gab Landes-"Umwelt"-Ministerin Tanja Gönner für den Betrieb der Verglasungsanlage (VEK), die den radioaktiven Müll im Volumen von 80.000 Liter aber dennoch erst ab Juli 2009 in Glaskokillen einschmelzen soll. Der sich wegen des radioaktiven Zerfalls stark erhitzende und hochgiftige flüssige Atommüll soll nun am Standort des stillgelegten AKW Greifswald zwischengelagert werden. Ein Platz für die Endlagerung von hochradioaktivem Müll konnte weltweit nicht gefunden werden.

Über die Kosten schwieg sich Gönner diesmal aus. Mit den Jahren explodierten die Kosten, die für den Rückbau der Test-Wiederaufarbeitungsanlage von den SteuerzahlerInnen aufgebracht werden müssen. 2007 hatte es geheißen, sie würden von 1,9 auf 2,2 Milliarden Euro ansteigen. 2008 mußte das Stuttgarter Wirtschaftsministerium den Finanzbedarf auf 2,6 Milliarden Euro nach oben korrigieren. Die Atom-Mafia hatte bereits 1991 Vertragsklauseln ausgehandelt, nach denen sie mit der Zahlung eines Festbetrags von lediglich 511 Millionen Euro aus der Verantwortung entlassen wurde.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Kosten für Karlsruher "Atomsuppe" wachsen auf 2,6 Milliarden Euro
      Vorgeschmack auf das bittere Erbe der Atomenergie (16.01.08)

      Karlsruher "Atomsuppe" kostet Milliarden
      Geplante "Entsorgung" verzögert sich weiter (5.10.07)

      Kosten Atomausstieg Karlsruhe verdoppelt:
      1,9 Milliarden Euro (17.05.05)

 

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