Eisbären am Nordpol leiden noch heute an den Folgen von giftigen
Spritzmitteln, die vor Jahren in ganz anderen Gegenden der Welt versprüht
worden sind.
Drei aktuelle Studien der Umweltorganisation WWF
(World Wide Fund for Nature), die am Montag in Bremen
veröffentlicht wurden, belegen die Gefährdung der Eisbären in Folge industrieller Landwirtschaft. Kanadische und norwegische WissenschaftlerInnen haben
demnach bei Untersuchungen an 300 Eisbären einen regelrechten Giftcocktail
im Blut der Tiere nachgewiesen.
Infolgedessen der Pestizid-Belastung ist das Immun- und Hormonsystem der Eisbären häufig gravierend gestört. Die Gifte hatten sich nach Erkenntnissen der WissenschaftlerInnen über die Nahrungskette angereichert und waren so in das Blut der Bären gekommen.
"Die Studien beweisen, daß die vom Menschen in Umlauf gebrachten Gifte wie PCB und DDT inzwischen in den hintersten Winkeln der Welt nachweisbar sind", sagte Ninja Reineke vom WWF.
Das seit Jahren verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel DDT richte noch
lange nach seinem Verbot Schäden an. Nach wie vor seien aber viele
Substanzen mit ähnlichen Eigenschaften in Gebrauch.
"Es ist höchste Zeit, auch sie aus dem Verkehr zu ziehen", fordert Ninja
Reineke vor dem Hintergrund der Diskussion um eine neue
EU-Chemikalienpolitik.
Petra Willaredt
Anmerkung:
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