27.10.2009

Auch 2008 stieg die Zahl
der Tierversuche

Ohne gesicherte wissenschaftliche Notwendigkeit

Aus aktuell vom Bundesagrarministerium veröffentlichten Zahlen geht hervor, daß in der BRD im Jahr 2008 insgesamt 2.692.890 Tiere in Tierversuchen "verbraucht" und getötet wurden - 83.407 oder 3,2 Prozent mehr als in 2007. Insbesondere mehr Nagetiere wie Mäuse oder Meerschweinchen wurden für Versuche mißbraucht, obwohl die Notwendigkeit solcher Versuche wissenschaftlich nicht gesichert ist.1 So sind Tierversuchen beispielsweise wenig aussagekräftig, wenn es um die Verträglichkeit von Medikamenten für den Menschen geht.

Auch die Zahl der bei Tierversuchen "verbrauchten" Wiederkäuern, Vögeln und Reptilien nahm zu. Gesunken sind dagegen die Zahlen bei Affen, Pferden, Ratten und Fischen. Insbesondere bei sogenannten Giftigkeit-Prüfungen stiegen die Zahlen jedoch an. Hierbei wurden die meisten der insgesamt 2.285 Affen im Jahr 2008 "verbraucht". Gerade in diesem Bereich könnten aber Versuche mit tierversuchsfreie Methoden wie beispielsweise mit Zell- und Gewebekulturen eingesetzt werden.

Auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung sind die Tierversuchszahlen gestiegen: von 45.493 im Jahr 2007 auf 51.890 im Jahr 2008. Dies ist völlig irrational, da beispielsweise Tierversuche im Studium nicht vorgeschrieben sind und außerdem eine Fülle von tierversuchsfreien Methoden wie etwa interaktive Computerprogramme oder Tiermodelle zur Verfügung stehen. Auch die Gentech-Sparte stand dem Irrsinn in "Forschung und Lehre" nicht nach und steigerte die Zahl der genmanipulierten Tiere um über 13.000 auf 537.639.

Psychoanalytisch ist der in den Industrienationen übliche Mißbrauch von Tieren für pseudo-wissenschaftliche Versuche und für eine energetisch und klimatisch2 völlig irrationale Verwendung als menschliches Nahrungsmittel nur als Symptom einer Nekrophilie im Sinne Erich Fromms zu verstehen.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe hierzu unseren Artikel:

      Tierversuche blockieren wissenschaftlichen Fortschritt
      Wissenschaftsmagazin 'nature' publiziert kritischen Artikel (29.07.09)

2 Siehe hierzu unseren Artikel:

      Klimaschutz durch Verzicht auf Fleisch
      Vegetarische Ernährung und Klima-Kosten (17.07.09)

 

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