18.11.2021

Vernichtung des Amazonas-Urwalds
Präsident Bolsonaro steigert Verlust-Rate
um 22 Prozent

Bolsonaro und der brennende Amazonas-Urwald - Grafik: Samy - Creative-Commons-Lizenz Namensnennung Nicht-Kommerziell 3.0
Brasília (LiZ). Daß sich die Menschheit auch nach einem Vierteljahrhundert nutzloser Weltklima-Konferenzen weiter auf dem "Highway to hell" befindet, zeigt sich aktuell in Brasilien. Nach dem Vorbild reicher Staaten wie den USA und Deutschland, die auf diesen Gipfeltreffen großartige "Verpflichtungen" verkünden, aber das Gegenteil tun, steigerte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Vernichtungs-Rate des Amazonas-Urwalds innerhalb eines Jahres um 22 Prozent.

Übrigens hatte sich die brasilianische Regierung auf der 26. Weltklima-Konferenz in Glasgow zu einem Stop der Regenwald-Abholzung bis 2030 "verpflichtet" - tatsächlich aber sind all die vollmundigen Versprechungen, die auf Weltklima-Konferenzen abgegeben wurden, nicht verpflichtend. Strafzahlungen im Falls der Nichteinhaltung wurden noch nie vereinbart.

Wie aus den vorliegenden Daten des vom anerkannten Forschungszentrum 'Imazon' ent­wickelten Entwaldungswarnsystems hervorgeht, betrug der Verlust des Amazonas-Urwalds in den 12 Monaten von August 2020 bis Juli 2021 über 13.000 Quadratkilometer. Dies bedeutet eine Steigerung um 22 Prozent.

Doch auch vor dem Amtsantritt des Präsidenten Bolsonaro im Januar 2019 hatte die jährliche Abholzung mehr als zehn Jahre lang rund 6.500 Quadratkilometer pro Jahr betragen. Da machten die Jahre, in denen vorgeblich Linke wie Luiz Inácio "Lula" da Silva (Präsident von 2003 bis 2010) und Dilma Rousseff (Präsidentin von 2011 bis 2016) an der Spitze des brasilianischen Staates standen, keinen Unterschied. Im Jahr 2008 war die damalige Umwelt-Ministerin Marina Silva (nicht verwandt mit "Lula") aus Protest zurückgetreten (Siehe unseren Artikel v. 15.05.08).

Der Erhalt des Amazonas-Urwalds ist für den Kampf gegen die Klima-Katastrophe von entscheidender Bedeutung. WissenschaftlerInnen rechnen damit, daß der Kipp-Punkt dann erreicht sein wird, wenn rund 25 Prozent des Amazonas-Regenwaldes vernichtet ist (Siehe unseren Artikel v. 3.09.21). Ab diesem Zeitpunkt wird sich das gesamte Gebiet unaufhaltsam in eine Steppe verwandeln. Das bedeutet, daß dieser Planet einen seiner größten Kohlenstoffspeicher verliert. In der Folge wird der globale Temperatur unumkehrbar um mehr als 2 Grad ansteigen. Alle Bemühungen um Klimaschutz wären damit auf einen Schlag gescheitert.

 

 

Siehe auch unsere Artikel:

      Highway to hell
      Wohin die Reise der Kirchen-Oberhäupter geht (17.11.21)

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