Täglich werden 113 Hektar versiegelt
Ob unter "Rot-Grün" oder "Schwarz-Rot", der Flächenfraß in Deutschland schreitet unvermindert voran. Jeden Tag fallen nach offizielen Angaben 113 Hektar Freiland diversen Straßen- und Siedlungsbauvorhaben zum Opfer. Der Großteil davon war zuvor Ackerland. Auf diese Weise wird nicht zuletzt auch die Klimakatastrophe bewußt forciert.
Laut einem aktuell veröffentlichten Positionspapier des deutsche Bundesamt für Naturschutz (BFN) seien für diese Entwicklung vor allem die Gemeinden schuld, da diese gegenseitig um mehr Einwohner und neue Gewerbegebiete konkurrieren und dabei ökonomisch kurzfristig planen würden. Der Druck, der durch die Steuergesetze und die zunehmend schlechte Ertragslage der Gewerbesteuer - Haupteinnahmequelle der Kommunen - von oben nach unten in der administrativen Hierarchie der Bundesrepublik weitergegeben wird, bleibt im Positionspapier des BFN ausgeblendet.
Wie in vielen anderen Politikbereichen auch, wird hier die Diskrepanz zwischen den Sonntagsreden über eine "nachhaltige Politik" und der Realität deutlich. Ähnliche Probleme der Zersiedelung gibt es auch in Österreich und der Schweiz.
"Eine finanzielle Belastung ist vor allem der Mehraufwand an Infrastruktur wie etwa für Abwassersystem und Energieversorgung", erklärt Burkhard Schweppe-Kraft, BFN-Ökonom und Rechtsexperte. Trotz des "Zieles der Regierung", die jährlich neu bebaute Fläche zu beschränken, existiere noch kein Konzept zu dessen Umsetzung. "Man ist noch immer auf die freiwillige Zusammenarbeit der Kommunen angewiesen und erreicht so keinen Fortschritt", bemerkt der Naturschutz-Experte.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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Flächenfraß unvermindert (12.07.04)
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