18.01.2008

Rußland baut AKW
in Bulgarien

Deutsche Steuergelder für AKW-Neubau

Der russische Atomkraftwerkbauer Atomstrojexport hat heute (Freitag) im Rahmen des Besuchs von Rußlands Präsident Wladimir Putin in der bulgarischen Hauptstadt Sofia mit der Nationalen Stromgesellschaft Bulgariens ein Abkommen über den Bau des Atomkraftwerks Belene geschlossen. Nach einer positiven Stellungnahme der EU-Kommission Anfang Dezember 2007 stehen für den AKW-Neubau auch EURATOM-Finanzmittel und somit deutsche Steuergelder zur Verfügung.

Das Atomprojekt in Belene an der Donau ist seit Jahren heftig umstritten, da der Standort rund 160 Kilometer nordöstlich Sofia erdbebengefährdet ist. In Deutschland mußte 1988 das AKW Mülheim-Kärlich nach nur 13 Monaten Betrieb stillgelegt werden, weil ein Gericht feststellte, daß der Standort als erdbebengefährdet eingestuft werden muß.

In Belene sollen für veranschlagte 3,997 Milliarden Euro zwei Reaktorblöcke mit je 1000 Megawatt Leistung errichtet werden. Der Betriebsbeginn des ersten Blocks ist für Ende 2013, der des zweiten für das Jahr 2014 vorgesehen. Es handelt sich um das erste Projekt der russischen Firma Atomstrojexport in der EU. Unterlieferanten sind nach offiziellen Angaben das deutsch-französische Nukleartechnik-Unternehmen Areva NP und der Siemens-Konzern.

Das Atomkraftwerk ist das größte Investitionsprojekt in Bulgarien seit dem Ende der Ostblock-Diktaturen. Ein früheres AKW-Projekt in Belene wurde bereits in den 1980er Jahren in Angriff genommen. Die 1985 begonnenen Bauarbeiten waren 1991 nach Druck von UmweltschützerInnen eingestellt worden.

 

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Anmerkungen

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      Blair kämpft ums Überleben des Atom-Konzerns 'British Energy'
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