Slowakei baut Uralt-Reaktoren sowjetischer Bauart
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert den Stop des Weiterbaus der Atommeiler Mochovce 3 und 4 in der Slowakischen Republik. Selbst nach Einschätzung westeuropäischer AtomtechnikerInnen entsprächen die Uraltreaktoren des Typs VVER 440/213, deren Konzeption noch aus der Zeit der untergegangenen Sowjetunion stammt, nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik. Baugleiche Reaktoren seien deshalb nach der Übernahme der DDR 1990 sofort stillgelegt worden.
Dennoch beharrt die slowakische Regierung auf dem Weiterbau an dem nur 300 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt gelegenen AKW Mochovce. "Die meisten Staaten ziehen sich aus der Kernenergie zurück. Uran geht weltweit zur Neige und Strom aus neuen Atomkraftwerken ist wesentlich teurer als Strom aus Gas- oder Windkraftwerken. Die Atommeiler in Mochovce beschwören nicht nur immense Gefahren für die Umwelt herauf, es droht auch ein wirtschaftliches Fiasko. Selbst Finnland schafft es nicht, seine AKW-Baustelle in Olkiluoto zu den prognostizierten Kosten von drei Milliarden Euro fertig zu stellen. Der Atommeiler kostet dort mindestens das Doppelte", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Der BUND stellt fest, daß die deutsche Bundesregierung die Möglichkeit habe, eine Beteiligung am laufenden Genehmigungsverfahren einzufordern. Darüber hinaus werde der Bau der beiden Reaktorblöcke lediglich einer slowakischen Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Dies stehe im Widerspruch zum EU-Recht. Ebenso wie Bundeskanzlerin Merkel habe auch EU-Kommissar Dimas eine Handhabe, um gegen den Reaktorbau in Mochovce vorzugehen und dafür zu sorgen, daß ein EU-rechtskonformes Genehmigungsverfahren eingeleitet werde.
Selbstverständlich ist kaum damit zu rechnen, daß die "schwarz-gelbe" Bundesregierung einen Kampf führt, für den sich weder die "schwarz-rote" noch die "rot-grüne" Vorgänger-Regierung interessierte.
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Anmerkungen
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