Pumpe und elektrische Versorgung ausgefallen
Im elsässischen Atomkraftwerk Fessenheim am Oberrhein haben sich im
September zwei "Pannen" ereignet, die im nachhinein als Störfälle eingestuft
werden mußten. Wie die Pressestelle des AKW heute (Donnerstag) mitteilte, war am 18.
September in dem für Wartungsarbeiten ausgeschalteten Reaktor 1 rund eine Stunde
lang eine Pumpe ausgefallen, die für die Kühlung des hochradioaktiven
Primärkreislaufes benötigt wird. Dies habe gegen die Sicherheitsregeln
verstoßen, weil gleichzeitig auch die zweite Pumpe abgeschaltet war. Elf Tage
später folgte der andere Störfall: Bei der Aufladung von Batterien wurde rund zehn Minuten lang die
Stromversorgung einer elektrischen Anlage unterbrochen. Diese versorgt
Messgeräte, die das Fuktionieren des Reaktors und die Pumpen zum Abkühlen des
Brennstäbebeckens überwachen sollen.
Die Vorfälle hätten keinerlei Auswirkungen auf Sicherheit oder Umwelt
gehabt, heißt es in der Mitteilung. Das AKW hatte die Pannen auf der sieben
Stufen zählenden internationalen Störfallskala zunächst auf Niveau 0
einsortiert. Dies wurde von der zuständigen Aufsichtsbehörde nun auf Stufe 1
nach oben korrigiert.
Das 1977 in Betrieb genommene AKW Fessenheim ist Frankreichs ältester Meiler.
Mit seinen beiden Druckwasserreaktoren gilt er als besonders pannenanfällig. Erst im Frühjahr war
es zu einer Serie von Störfällen gekommen. AtomkraftgegnerInnen aus Deutschland, der
Schweiz und Frankreich fordern seit Jahren die Schließung des Meilers im Dreyeckland.
Solveig Brendel
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel
'Erdbeben der Stärke 5,4
- AKW Fessenheim nur rund 35 Kilometer vom Epizentrum entfernt'
(5.12.04)
'AKW Fessenheim weiterhin extrem erdbebengefährdet
- Letzter Platz im Ranking' (23.06.04)
'AKWs und Erdbeben' (25.02.03)