Stellvertretend für das Elektrizitätswerk Schönau wurden in Berlin Ursula und Michael Sladek mit dem
Europäischen Solarpreis ausgezeichnet. 'Eurosolar' vergibt diesen Preis nunmehr bereits im zehnten Jahr.
Das E-Werk Schönau, das nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl aus einer Bürgerinitiative
hervorging und nach dem Kauf des örtlichen Stromnetzes eine atomstrom-freie Energieversorgung realisieren
konnte, ist einer der vorbildlichsten Anbieter von Ökostrom in Deutschland. Nicht nur der Verkauf von
Ökostrom - längst auch bundesweit - , sondern auch die Förderung von Stromeinsparung, effizienter
Energienutzung und solarer Energien wird von einem kleinen Team mit großem Erfolg betrieben. Das Förderprogramm
"Rebellenkraftwerke" treibt den Aufbau einer dezentralen, flexiblen und ökologischen
Energieerzeugungsstruktur voran. Das Programm trägt jedeR KundIn der Schönauer mit dem
"Sonnen-Cent" im Stromtarif mit, der direkt in die Förderung von umweltfreundlichen
Neuanlagen fließt. Durch das Förderprogramm konnten bisher deutschlandweit 650
dezentrale Anlagen (Photovoltaik, Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserkraft, Biogas) in
Bürgerhand realisiert werden.
Unerwähnt blieb bei der Feierstunde, daß die Schönauer bei der Förderung von Solarstrom 15 mal mehr erreichen konnten
als im Bundesdurchschnitt1. Atom-Minister Trittin könnte sich hiervon eine Scheibe abschneiden, wenn er
denn ernsthaft an der Förderung alternativer Energien Interesse hätte. Bleibt es hingegen bei den unter "Rot-Grün"
seit fünf Jahren nur marginalen Zuwächsen, kann Solarstrom in 50 Jahren gerade einmal einen Anteil von 2 Prozent
an der bundesdeutschen Stromproduktion erreichen.
"Die Elektrizitätswerke Schönau" , so deren Geschäftsführerin Ursula Sladek bei der Preisverleihung, "werden den
eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen und alles dafür tun, daß die Vision einer solaren Energieversorgung
möglichst schnell Realität wird. Jeder kann auf vielfältige Weise und mit seinen Möglichkeiten dazu beitragen: dem
sparsamen Umgang mit Energie, dem Bezug von atomkraftfreiem und klimafreundlichem Strom aus Schönau und dem
damit verbundenen "Umleiten von Geldströmen", dem Bau einer eigenen Solaranlage oder der Installation eines kleinen
Blockheizkraftwerkes".
Ute Daniels
Anmerkungen:
1 Siehe hierzu auch unser Artikel:
'Schönau führend bei der Förderung
von Solarstrom' v. 4.07.2003
und die Artikel
'Schönauer Öko-Stromanbieter
mal wieder im Kampf gegen EnBW' v. 21.07.2003
und
Zur Geschichte Schönauer Stromrebellen