7.02.2009

Lauge aus
Atommüll-Lager Asse
erneut nach 'Mariaglück'

Dringend nötige Rückholung weiter verzögert

Seit dem gestrigen Freiitag wird erneut radioaktiv kontaminierte Lauge aus der maroden Versuchs-Deponie für schwach- und mittelradioaktive Abfälle Asse II in das stillgelegte Bergwerk 'Mariaglück' transportiert. Laut Behörden bestehe keine Gefahr.

Im vergangenen Jahr war der Abtransporte der über Jahre hin geleugneten Laugeneinbrüche in Asse II nach massiver Kritik eingestellt worden.1 Doch wie nicht anders zu erwarten, wird die bisherige unverantwortliche Praxis, für die in der Bundesregierung Forschungsministerin Annette Schavan verantwortlich zeichnete, auch nach der Übertragung der Zuständigkeit von der Helmholtz-Gesellschaft aufs Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das "Umwelt"-Minister Sigmar Gabriel untersteht, fortgesetzt. Die dringend gebotene Rückholung des radioaktiven Mülls aus der einsturzgefährdeten Asse wird weiter verzögert.

Die eindringende Lauge - insgesamt zwölfeinhalb Kubikmeter pro Tag - war zwischenzeitlich in Tanks geleitet worden. Doch auch dies war lediglich ein Spielen auf Zeit, da absehbar war, daß diese Tanks bis Februar 2009 randvoll sein würden. Seit Juni 2008 ist mittlerweile bekannt, daß die zuvor illegal in untere Etagen des Bergwerks abgeleitete Lauge radioaktiv kontaminiert ist. Die Radioaktivität in der Lauge sei allerdings äußerst gering, erklärte das BfS. Da es sich dabei vor allem um Tritium handele, werde die Radioaktivität der Lauge und nun durch Frischluftzufuhr und besonders schnellen Abtransport der aufgefangenen Flüssigkeit noch einmal verringert. Nach neuerlichen Messungen habe sich der Betreiber von 'Mariaglück', die Kali + Salz AG, bereit erklärt, die Flüssigkeit wieder anzunehmen, erklärte das BfS.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe auch unsere Artikel:

      Einsturzgefahr im Atommüll-Lager Asse
      Seit Dezember nicht veröffentlicht (15.01.09)

      Asse II: Der Wechsel zum BfS ist nur Pop
      Rückholung des radioaktiven Mülls bislang nicht geplant (5.09.08)

      Gefahr durch atomares Versuchslager Asse II nicht länger geleugnet
      Atom-Minister Gabriel: "Zustände in Asse sind unhaltbar"
      Wird das Bergwerk geräumt? (2.09.08)

      Verdacht auf hochradioaktiven Müll im Versuchslager Asse II
      "Brennstäbe in Blechdosen" (29.07.08)

      Skandal-Grube Asse II
      Eindringendes Wasser radioaktiv kontaminiert (12.06.08)

      Kosten für Karlsruher "Atomsuppe" wachsen auf 2,6 Milliarden Euro
      Vorgeschmack auf das bittere Erbe der Atomenergie (16.01.08)

      Endlager-Pläne in Ton zerbröseln
      Konsequenzen für Benken (Schweiz) und Bure (Frankreich)
      (14.01.08)

      Drohende Umweltkatastrophe durch Atom-Lagerstätte Asse
      Gabriel räumt Gefahren ein (21.11.07)

      Die BI Schacht Konrad weitet den Kampf aus
      Zahlreiche Aktionen gegen Atommülldeponie (4.07.07)

      Niederlage im Kampf gegen Schacht Konrad
      Gericht gibt Atom-Mafia recht (3.04.07)

      Atomares Endlager
      Yucca Mountain gestoppt (22.07.04)

      ItalienerInnen erfolgreich -
      kein Endlager weltweit (2.12.03)

      Endlager-Wahnsinn (28.02.01)

      Informationen zum deutschen "Atom-Ausstieg"

      Atom-Ausstieg selber machen!

 

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