Die Menschen im US-Bundesstaat Hawaii wurden gestern in Panik versetzt. Das Katastrophenschutzamt EMA hatte versehentlich eine SMS versendet, in der vor einem Raketenangriff gewarnt wurde.
Ausdrücklich hieß es in der versendeten und standardisiert vorbereiteten SMS, es handele sich nicht um eine Übung ("This is not a drill."). Die Warnung wurde auch als Lauftext am unteren Bildschirmrand in TV-Programme eingeblendet. 38 Minuten lang verbreitete sich Panik auf Hawaii, da offenbar kein Mensch darüber informiert war, welche Schutzmaßnahmen bei einem Angriff mit Atomraketen helfen könnten. Die Behörde gab nach 38 Minuten auf gleichem Weg Entwarnung - jemand habe fälschlicherweise die Informationskette ausgelöst, die zu der SMS-Warnung führte.
Tulsi Gabbard, Kongress-Abgeordnete der "democratic party" aus Hawaii sagte: "Die Menschen erhielten die Nachricht und dachten: Noch 15 Minuten, 15 Minuten und dann kann ich und meine Familie tot sein." Es kursierten Empfehlungen wie etwa, sich auf den Boden zu legen oder den Keller aufzusuchen. Manche legten sich in die Hotel-Badewanne und deckten sich mit einer Matratze ab. Mit welchen Folgen die Überlebenden eines Atombomben-Angriffs konfrontiert sind, ist offenbar 72 Jahre nach der Vernichtung der Städte Hiroshima und Nagasaki nur noch wenigen bekannt...
Hawaii liegt nach Ansicht von Militär-ExpertInnen in Reichweite von Raketen aus Nordkorea. Mittlerweile gilt es als sehr wahrscheinlich, daß das Regime des Diktators Kim Jong-un über Atomwaffen verfügt. Dies muß allerdings auch den acht Staaten, die seit Jahrzehnten über Atomwaffen verfügen, USA, Rußland, Großbritannien, Frankreich, China, Israel, Indien und Pakistan, zur Last gelegt werden, da sie durch ihr Beharren auf dem Besitz der Atombombe und ihre Blockade gegen die weltweite Ächtung von Atomwaffen deren Weiterverbreitung möglich gemacht haben.
Ende November 2017 hatte das nordkoreanische Regime erneut provokativ eine Interkontinental-Rakete abgefeuert. Zuvor waren dort bereits mehrere Raketentests und Atombombentests zu verzeichnen. Nach eigenen Angaben kann das nordkoreanische Regime mittlerweile das gesamte US-Festland mit Atomwaffen angreifen. Ende 2017 lieferten sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un einen verbalen Schlagabtausch, der schlimmste Befürchtungen über den Geisteszustand der beiden Herren bestätigt. Am 3. Januar hatte Trump über einen kommerziellen Kurznachrichten-Dienst verbreitet, der Knopf auf seinem Schreibtisch, mit dem er den Start von Atomraketen auslösen kann, sei viel größer als jener von Kim Jong-un.
Anmerkungen
Siehe unsere Artikel zum Thema:
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Siehe auch unseren Hintergrund-Artikel:
Der siamesische Zwilling: Atombombe
Info-Serie Atomenergie - Folge 4