Nein zur Verlängerung der Mandate für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan
Die Friedensbewegung ruft zur Demonstration gegen den Afghanistan-Krieg auf - zeitgleich in Berlin und Stuttgart
Berlin:
Auftakt 12 Uhr Brandenburger Tor
Abschluß 14 Uhr Gendarmenmarkt
Stuttgart:
Auftakt 12 Uhr Lautenschlagerstr. (gegenüber Hauptbahnhof)
Abschluß 14 Uhr Schloßplatz
Mit dem mittlerweile sieben Jahre andauernden Krieg in Afghanistan wurde keines der vorgeblichen Ziele erreicht. Im Gegenteil: Gewalt, Terror und Drogenhandel prägen den Alltag. In den meisten Regionen Afghanistans herrschen Warlords und Drogenbarone.
Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst und unter elenden Bedingungen. Menschenrechte werden weiterhin mit Füßen getreten. Die Alphabetisierungsrate ist seit dem Einmarsch gesunken. Täglich sterben in Afghanistan 600 Kinder unter fünf Jahren. Alle 29 Minuten stirbt eine Frau bei der Geburt ihres Kindes. Die durchschnittliche Lebenserwartung ging zurück - bei afghanischer Frauen beträgt sie nur 44 Jahre. Seit Kriegsbeginn breitete sich der Opiumanbau weiter aus und Afghanistan ist heute laut UN-Bericht die Quelle von 93 Prozent des weltweit gehandelten Heroins.
Die Kriege in Afghanistan sowohl als auch im Irak dienen in erster Linie dem Zugriff auf Öl- und Gas-Quellen und somit der Energieversorgung der Wirtschaft in den USA und Europa. Dies kann den Tod und das Elend so vieler Menschen nicht rechtfertigen und deshalb greifen die Regierungen und von der Wirtschaft abhängige PolitikerInnen - gerade auch in Deutschland - auf immer neue Lügen zurück. Obwohl die Bundesregierung die zivile Aufbauhilfe zu ihrem Schwerpunkt für Afghanistan erklärt hat, wird für den Krieg ein Vielfaches der Mittel ausgegeben, die für den "zivilen Wiederaufbau" zur Verfügung gestellt werden.
Die Besatzung, die gegenwärtige massive Kriegführung sowie die vorgesehene Verstärkung der US-Armee und der Bundeswehr drohen den Krieg zu verlängern und das Land weiter zu destabilisieren. Deutschland würde noch enger in die Kriegführungsstrategie der NATO und damit der USA verstrickt.
Wiederaufbau, Demokratie und eine soziale Entwicklung können erst gelingen, wenn der Krieg beendet und die fremden Truppen abgezogen sind. Die frei werdenden Mittel müssen für humanitäre Arbeit zur Verbesserung der Lebensbedingungen genutzt werden.
Wir unterstützen alle Soldatinnen und Soldaten, die von ihrem Grundrecht auf Verweigerung des Kriegseinsatzes Gebrauch machen.
Der Abzug der Bundeswehr würde die USA und andere Kriegsparteien unter Druck setzen, ihre Truppen ebenfalls abzuziehen. Dadurch erhielte der Frieden eine echte Chance.
Wir wollen Frieden für Afghanistan. Dafür organisieren wir in den nächsten Wochen und Monaten vielfältige örtliche und regionale Aktionen: Demonstrationen, Mahnwachen, Diskussionsrunden, Informationsveranstaltungen, Flugblattaktionen und Zeitungsanzeigen.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Deutsche Kriegspolitik (1.09.08)
Sozialabbau und Afghanistan (4.08.08)
Deutschland wird tiefer
in Afghanistan-Krieg hineingezogen (6.02.08)
Heroin für die Welt
Afghanistan bricht unter US-Protektorat alle Rekorde (30.11.07)
Pseudo-Grüne Renate Künast verunglimpft
afghanische Frauenrechtlerin Malalai Joya (12.10.07)
Frauen werden als Währung gehandelt
Ungebrochene Warlord-Kultur in Afghanistan (6.10.07)
Afghanistan: Raubzug ohne Rücksicht
Mohnernte liefert neuen Drogenrekord (27.06.07)
Deutsche Soldaten in Afghanistan zeigen ihr wahres Gesicht
Der Skandal ist die militärische Normalität (25.10.06)
Medica Mondiale bestätigt: Der Afghanistan-Krieg
brachte keine Verbesserung für die Lage der Frauen (24.08.04)
Rechtfertigung für Afghanistan-Krieg
läßt auf sich warten (27.05.04)
B-T-C Baku-Tbilissi-Ceyhan
Gezerre um das eurasische Pipeline-Netz (7.08.03)
Afghanistan - Eine Bilanz der "Befreiung" (23.05.03)
Krieg ist Frieden (28.11.01)