8.05.2012 Tschernobyl wirkt Radioaktivität in Wildschweinen und Pilzen Wie das Verterinäruntersuchungsamt am Dienstag in Freiburg mitteilte, liegt der Gehalt an radioaktivem Cäsium-137 bei 103 von 465 untersuchten Wildschwein-Proben über dem Richtwert von 600 Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg). Damit bestätigt sich, daß Wildschweinfleisch aus Baden-Württemberg selbst 25 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl immer noch deutlich belastet ist. Bei einer Wildschwein-Probe aus dem Nordschwarzwald fand das Amt einen Maximalwert von 3.470 Bq/kg. Bei den untersuchten Pilzen waren Maronenröhrlinge aus dem Raum Titisee sowie eine als "Wildpilze" bezeichnete Probe aus dem Raum Biberach an der Riß am stärksten radioaktiv belastet. Darunter erreichten Hirschtrüffel aus der Gegend um Triberg einen Spitzenwert von 1.147 Bq/kg. Wildschweine ernähren sich besonders gerne von diesen Trüffeln. Der Schwarzwald ist von Tschernobyl rund 1.400 Kilometer entfernt. Auch etliche weitere Gebiete in Deutschland sind nach wie vor infolge des radioaktiven Fallout der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 deutlich belastet. Jedes Jahr kommen so auf den Bund Entschädigungszahlungen von über einer halben Million Euro zu. Denn das Fleisch vieler Wildschweine darf wegen der radioaktiven Belastung nicht in den Handel gebracht werden. Zugleich jedoch werden viele von Jägern erlegte Wildschweine nicht untersucht, unter der Hand verkauft und bedenkenlos verspeist.     Anmerkungen Siehe auch unsere Artikel:       Atomkraftwerke in Japan       Alle Reaktoren abgeschaltet (5.05.12)       Greenpeace-Aktivist landet       auf Atomkraftwerk (2.05.12)       Röttgen und Rösler erfolgreich       Solarfirma Q-Cells ist pleite (3.04.12)       Aus für AKW-Pläne in Großbritannien       E.on und RWE machen Rückzieher (29.03.12)       Reaktor II des AKW Fessenheim       wieder am Netz (7.03.12)       Warnung vor AKW Angra       Der Wahnsinn der Hermes-Bürgschaften (4.03.12)       Atomkraftwerke       Kernschmelz-Risiko unterschätzt (1.03.12)       Schweizer AKW Bezau       jetzt ältestes Atomkraftwerk der Welt (29.02.12)       BUND fordert Transparenz bei Endlagersuche       Transparenz bei einer Farce? 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