Die Wahlbeteiligung sank bei der hessischen Landtagswahl auf einen historischen Tiefstand von 60,3 Prozent (2008: 64,3 Prozent). Wenn manche Linken glauben, mit einem hessischen Ministerpräsidenten Koch sei das Schlechtere von zwei möglichen Ergebnisen zustande gekommen, sei an zweierlei erinnert:
1. Wenn die "S"PD auch nur die Gefahr sieht, zu einer linken Politik und zum Einlösen von Wahlversprechen gezwungen werden zu können, kneift sie. (So lange liegt die letzte Wahl in Hessen doch nun wahrlich nicht zurück.)
2. Immer dann, wenn die "S"PD - ob mit oder ohne Koalition - an die Macht kommt, ist das Ergebnis eher schlechter als zuvor. (So lange liegt die "rot-grüne" Ära zwischen 1998 und 2005 auf Bundesebene nun auch nicht zurück. Und an Börner, den letzten "roten" hessischen Ministerpräsidenten wollen wir lieber gar nicht erinnern.)
Hier noch ein Vergleich zwischen dem in den Mainstream-Medien veröffentlichten und dem
realen Wahlergebnis:
Ergebnis der Landtagswahl in Hessen
am 18.01.2009
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veröffentlichtes
Wahlergebnis
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reales
Wahlergebnis
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NichtwählerInnen
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Null
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39,7
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"C"DU
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37,2
|
22,4
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"S"PD
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23,7
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14,3
|
"F"DP
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16,2
|
9,8
|
"Grüne"
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13,7
|
8,3
|
Linkspartei
|
5,4
|
3,3
|
sonstige
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3,8
|
2,3
|
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Das veröffentlichte Wahlergebnis ist auch in anderer Hinsicht irreführend: So suggeriert es
beim Vergleich des Wahlergebnisses von 2008 mit dem heutigen, beispielsweise bei der "C"DU
von 36,8 Prozent in 2008 zu 37,2 Prozent heute einen Stimmenzuwachs. Doch real haben in 2008 noch 1.009.775 hessische Wahlberechtigte die "C"DU gewählt, während dies heute nur noch 963.800 waren - ein Verlust von 45.975 Stimmen. Der prozentuale "Zuwachs" beruht auf dem rechnerischen Trick, sowohl die 2008 als auch heute abgegebenen Stimmen als
100 Prozent zugrunde zu legen.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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