8.12.2013

Wetterextreme in Europa infolge
des Abschmelzens der Arktis

Sackgasse
Durch den Rückgang der Schnee- und Eisdecke der Arktis verändert sich die Luftzirkulation in der Atmosphäre. Dies verursacht Wetterextreme in Europa wie Starkregen, Dürren und Kälteeinbrüche. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von chinesischen und US-amerikanischen ForscherInnen, die im Wissenschafts-Magazin 'nature climate change' veröffentlicht wurde.

Das seit vielen Jahren zu beobachtende Abschmelzen der Arktis (Siehe unsere Artikel v. 15.12.12, 28.08.12, 24.11.11, 9.07.10, 3.09.09, 18.09.08, 25.04.08, 26.02.08, 2.09.07, 19.09.06, 17.05.05) führt nach der Erkenntnis des ForscherInnen-Teams nicht nur zu eisigen Wintertagen in Europa sondern ebenso zu Dürren und Fluten im Sommer. Auch in Asien und Nordamerika werden extreme Wetterlagen so verursacht und verstärkt.

Seit Beginn der 1980-er Jahre ist ein Schrumpfen der Eisfläche der Arktis zu beobachten. In den vergangenen drei Jahrzehnten ist die Ausdehnung der Eisdecke - beim Vergleich der jährlichen Minimalwertes im September - jeweils um rund acht Prozent kleiner geworden. Im selben Zeitraum hat auch die Fläche der Arktis, die in höheren Lagen im Frühjahr noch von Schnee bedeckt ist, um insgesamt 18 Prozent abgenommen.

Vermutet wurde schon seit längerem, daß zunehmende Wetterextreme wie etwa Hitzewellen in Russland und den USA in den Jahren 2010 und 2012 oder die verheerenden Regenfälle und Überschwemmungen in Großbritannien 2007 und 2012 mit den klimatischen Veränderungen in Zusammenhang stehen. Die jetzt veröffentlichte Untersuchung belegt, daß die veränderte Zirkulation in der Atmosphäre das gesuchte Glied in der kausalen Kette darstellt. Für ihre Beweisführung hatten die WissenschaftlerInnen Satellitenbilder und atmosphärische Daten ausgewertet.

In einem langfristigen Trend lassen die Winde in der oberen Atmosphäre nördlich von 60 Grad nördlicher Breite infolge des Schnee- und Eisverlusts der Arktis nach. Der Jetstream, ein Starkwind-Band, verlagert sich weiter nach Norden. In der Folge werden Wetterlagen stabiler und zugleich wächst damit die Wahrscheinlichkeit von Extremwetter-Ereignissen im Sommer.

Schon 2010 hatten WissenschaftlerInnen vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven und vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nachgewiesen, daß der Eisverlust der Arktis zu häufigeren extremen Wettereinbrüchen im Winter in Europa und Nordasien führt. Der Wirkmechanismus beruht darauf, daß offene dunkle Meeresflächen im Norden die unteren Luftschichten erwärmen. Die hierdurch verursachte Luftströmung bringt kalte Winterwinde nach Europa.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Heuchler vor dem Herrn
      Die klimafreundlichen Sandalen der Bischöfe (6.12.13)

      Auftauende Permafrostböden
      17 statt 8 Millionen Tonnen Methan (2.12.13)

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      beim Vertagen wirksamer Schutz-Maßnahmen (22.11.13)

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      bei CO2 bekannt (6.11.13)

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      17 Milliarden Euro in neun Monaten (22.10.13)

      IPCC legt neuen Klimabericht vor
      Der Meeresspiegel steigt schneller (27.09.13)

      Grönland: Eisverlust dreimal so hoch
      wie im Durchschnitt der vergangenen Jahre (18.09.13)

      Klimakatastrophe
      Wenn der Meeresspiegel um 66 Meter steigt (27.08.13)

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      Neuer Höchststand bei CO2 (11.05.13)

      Die Klimaheuchler
      Kretschmann gehört zur Spitze (10.04.13)

      Jährlich 3.100 Tote
      durch deutsche Kohlekraftwerke (3.04.13)

      Braunkohle-Protest in Brandenburg
      Sternmarsch gegen "rot-rote" Energiepolitik (6.01.13)

      Kältetote in Rußland
      Wärmerekord in Süddeutschland (26.12.12)

      Schneefall verstärkt Eisschmelze
      in der Antarktis (15.12.12)

      Worte und Taten
      Deutsche Bischöfe auf der Fahrt in die Klimahölle (5.12.12)

      Klima-Gipfel in Doha scheitert nicht
      Zweck erfüllt (4.12.12)

      Klima
      Eisschmelze läßt Meeresspiegel ansteigen (30.11.12)

      Erfolg für Klimarettung
      Kohlekraftwerks-Projekt Staudinger gestoppt (13.11.12)

      Bundesregierung bremst
      Energie-Effizienz bei Neubauten (14.09.12)

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      (28.08.12)

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      Energie-Wende? Centrotherm insolvent
      "Schwarz-Gelb" zerschlägt deutsche Solar-Branche (12.07.12)

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      Arktis schmilzt in Rekord-Tempo
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      Klima: Gewaltige Mengen Methan
      aus dem Boden des Nordpolarmeeres (5.03.10)

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      Entscheidend sind nicht Worte, sondern Taten (3.12.09)

      Klimawandel beschleunigt
      Ost-Antarktis verliert Eis (2.12.09)

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      und Gefahr des Klima-Kollaps (3.09.09)

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