13.000 Liter Diesel-Öl versickerten im Boden
Einmal mehr bestätigt sich die Einschätzung von UmweltschützerInnen beiderseits des Rheins, daß es sich beim ältesten französischen AKW Fessenheim um einen Meiler handelt, den der Betreiber technisch nicht mehr im Griff hat. Bereits am 21. Oktober wurde festgestellt, daß aus einer unterirdischen Leitung rund 20.000 Liter Diesel-Öl ausgelaufen waren. Nur rund 7.000 Liter Öl konnten in einen Beton-Auffangbehälter abgepumpt werden. 13.000 Liter Öl versickerten im Boden unter dem AKW. Die französiche Atom-Aussicht ASN forderte von der Kraftwerksleitung, innerhalb von drei Tagen einen Aktionsplan vorzulegen.
Das Diesel-Öl gelangt normalerweise aus Tanks durch unterirdische Leitungen zu den Notstrom-Agregaten, die bei einer Trennung des Kraftwerks vom Stromnetz für eine interne Notstromversorgung vorgesehen sind. Bei etlichen Zwischenfällen in deutschen und schwedischen Atomkraftwerken war in den vergangenen Jahren auch der Öffentlichkeit bekannt geworden, wie sehr der stabile Zustand eines AKW von der Funktionsfähigkeit der Dieselmotoren abhängt, die der Notstromversorgung dienen sollen.
Das AKW Fessenheim befindet sich in einer Zehnjahres-Inspektion, bei der derzeit Block I heruntergefahren ist und untersucht wird. Block II, für dessen Notstromversorgung das fehlende Diesel-Öl vorgesehen war, soll im Laufe der Zehnjahres-Inspektion Anfang 2010 abgeschaltet werden. Die Genehmigung des AKW Fessenheim, das seit 1977 in Betrieb ist, soll nach dem Willen des Betreibers, des französischen Energie-Konzerns EdF, um weitere 10 Jahre verlängert werden. Hiergegen fand im elsässischen Colmar am 3. Oktober eine Großdemonstration mit über 10.000 französischen und deutschen TeilnehmerInnen statt.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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