Dem Vattenfall-Konzern laufen die KundInnen weg
Nach dem Beinahe-GAU des AKW Krümmel am 28. Juni 2007, nach nahezu zwei Jahren Stillstand und zwei mißlungenen Versuchen eines Neustarts zwischen dem 24. Juni und dem 4. Juli verliert der Betreiber des AKW Krümmel, Vattenfall, offenbar Tausende KundInnen, die zu Öko-Strom-Anbietern wechseln. Der Strom-Konzern, einer der Großen Vier, die den deutschen Strommarkt beherrschen, verzeichnet zwar bislang nur einen geringen Rückgang der Gewinne - auf VerbraucherInnen-Plattformen im Internet wird jedoch eine deutlich erhöhte Zugriffs-Rate nach Informationen über Öko-Strom-Anbieter registriert.
Auch die verschiedenen Öko-Strom-Anbieter verzeichnen seit dem 4. Juli einen Zuwachs bei der Anmeldung von Neu-KundInnen um rund 70 Prozent. Schon nach dem Beinahe-GAU am 28. Juni 2007 hatte Vattenfall in Deutschland rund 250.000 KundInnen verloren. Allerdings mag auch eine gleichzeitige Erhöhung des Strom-Preises durch Vattenfall zu einem gewissen Teil für den Verlust der KundInnen ursächlich gewesen sein.
Eine repräsentative Umfrage im Aufrag der ARD ergab vor wenigen Tagen folgendes Bild:
6 Prozent haben sehr großes Vertrauen
38 Prozent haben großes Vertrauen
40 Prozent haben geringes Vertrauen
und
15 Prozent haben gar kein Vertrauen in die Atomenergie.
Dennoch scheinen Vorurteile wegen des vermeintlich teureren Öko-Stroms oder Bequemlichkeit beim weitaus überwiegenden Teil der Deutschen den Ausschlag zu geben. Denn bislang werden erst rund 2 Prozent der deutschen Haushalte durch Öko-Strom-Anbieter versorgt. Eine neutrale Untersuchung hat kürzlich bestätigt, daß Öko-Strom keineswegs teuer sein muß. Oft bieten Öko-Strom-Anbieter bei Haushalten mit geringem Stromverbrauch sogar günstigere Tarife als die Großen Vier. Ein Vergleich kann sich also lohnen. Doch eigentlich sollte AtomkraftgegnerInnen der persönliche Atom-Ausstieg doch wenigstens vier oder fünf Euro Mehrkosten im Monat wert sein.
Bei der gegenwärtigen politischen Konstellation ist ein immer zahlreicherer Wechsel von KundInnen zu Öko-Strom-Anbietern eine realistischere Option für den Atom-Ausstieg als das Vertrauen in die Einhaltung des im Jahr 2000 zwischen "Rot-Grün" und der Atom-Mafia ausgehandelten "Atom-Konsens".
NETZWERK REGENBOGEN empfiehlt wegen ihrer vorbildlichen Investitionspolitik und ihrer Unabhängigkeit von Atom-Strom-Konzernen die drei Öko-Strom-Anbieter:
Energiewerke Schönau
Greenpeace Energy
und
Naturstrom
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
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Folge 2 der Info-Serie Atomenergie