DFG-VK fordert allgemeine Atomwaffen-Abrüstung
Laut aktuellen Meldungen bestätigte die nordkoreanische Regierung, im Besitz von Atomwaffen zu sein. Pjoengjang wirft Washington feindselige Politik vor und rechtfertigt den Bau von Atombomben als Mittel zur Selbstverteidigung. Die DFG-VK (Deutsche Friedens- gesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) nimmt dies zum Anlaß, auf die anderen Feinde der Menschheit hinzuweisen, die nicht nur in Fernost Regierungsämter innehaben und sehenden Auges die Auslöschung der Menschheit riskieren.
"Mit der offiziellen Bestätigung Nordkoreas, das Land habe Atomwaffen zur Selbstverteidigung hergestellt, wird einmal mehr deutlich, daß das Regime zur Nichtverbreitung von Atomwaffen vor dem Scheitern steht," erklären Felix Oekentorp, Bundessprecher der DFG-VK, sowie Roland Blach, Landesgeschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Es sei gerade angesichts der für Mai angesetzten Überprüfungs- Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag in New York unerläßlich, den seit 1968 vertraglich zugesicherten Beginn von Verhandlungen zur völligen Abrüstung aller Atomwaffen einzuleiten, so die beiden Friedens-Aktivisten. Immer noch weigern sich alle Atomwaffenstaaten hartnäckig, diese Zusicherung umzusetzen. Im Gegenteil: Neue Generationen von Atomwaffen wie Bunker-Busters und Mini-Nukes werden derzeit entwickelt. Atomwaffen spielen eine immer größere Rolle in den Planungen von Militärstrategen.
Im Einstein-Jahr sollte auch daran erinnert werden, daß sich Einstein vehement für eine atomare Abrüstung eingesetzte und ein erklärter Gegner des Wettrüstens war. Nachdem er sich zunächst für den Bau der US-amerikanischen Atombombe ausgesprochen hatte, erkannte Einstein seinen Fehler und verurteilte den ersten Abwurf von Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki in aller Schärfe.
Anläßlich der diesjährigen Jahrestage der Zerstörung der Städte Hiroshima und Nagasaki sollen in New York weitere Verhandlungen über die Abschaffung von Atomwaffen stattfinden. Die DFG-VK kündigt in ihrer heutigen Stellungnahme an, zeitgleich "außergewöhnliche Schwerpunkte" zu setzen, um den Blick der Öffentlichkeit auf die für den Fortbestand der Menschheit vielleicht entscheidende Weichenstellung zu lenken.
Klaus Schramm
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel
'Die Einstein-Akte'
Über die Bespitzelung Einsteins durch das FBI (24.12.02)
'USA bereiten Krieg gegen den Iran vor' (17.01.05)
'Atomwaffen-GegnerInnen wegen Flugblatt bestraft' (24.11.04)
'Atomenergie, Atomwaffen und Militarisierung besiegelt'
Billigung der EU-Verfassung markiert schwarze Stunde für Europa
(19.06.04)
'Atomenergie und Atomwaffen in einer instabilen Welt' (9.05.04)
'Neue Atommacht EU?' (24.04.04)
'Israels Spiel mit der Atombombe' (23.03.04)
'Protestmarsch zum Atombomben-Lager Ramstein' (11.03.04)
'Mildere Strafe für Atomwaffengegner' (8.03.04)
'Unfälle mit Atomwaffen aufgedeckt' (17.10.03)
'Sind Kernwaffen notwendig?'
Rede des Ex-Generals der US-Air-Force Lee Butler (14.01.02)
'Atombomben in Deutschland' (12.03.01)
'Atom-U-Boot stand kurz vor der Kernschmelze' (28.10.00)