'Greenpeace' deckt Schwindel auf
In sechs Filialen der Kette 'Marktkauf' wurden Fichten-Profilholzbretter aus russischen Urwäldern gefunden. Nicht allein daß es sich um Fichtenholz aus russischer Urwaldzerstörung handelt - hinzu kommt noch, daß das Holz mit Öko-Siegel angeboten wurde. Auf Druck von 'Greenpeace' wurde das falsch gekennzeichnete Fichtenholz bereits großenteils aus dem Sortiment entfernt.
Im Gegensatz zu meist dunklem und exotisch erscheinendem Holz aus tropischen Regenwäldern ist Fichtenholz aus russischen Urwäldern kaum von Laien von anderem Fichtenholz zu unterscheiden. Um so wichtiger wäre es, daß sich Baumärkte und Holzfirmen darum bemühen, sich überprüfbare Herkunftsnachweise von internationalen Holzhandels-Firmen vorlegen zu lassen. Doch solange die "rot-grüne" Bundesregierung keine Notwendigkeit erkennen will, den Import von Holz, das aus Raubbau stammt, unter Strafe zu stellen, wird sich hier auf freiwilliger Ebene kaum etwas bewegen. Darauf zu verweisen, daß es mehr oder weniger "glaubwürdige" Öko-Siegel für Urwald-Holz gäbe, bürdet den VerbraucherInnen eine abenteuerliche Verantwortung auf.
In Europa steht genügend Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft zur Verfügung, um den Bedarf zu decken. Und würde die Umweltbelastung durch die weiten Transportstrecken in die Preise für Urwaldholz einbrechnet, wären sie hierzulande überhaupt nicht konkurrenzfähig. Die Transportkosten fallen auch deshalb nicht ins Gewicht, weil Erdöl auf Kosten der zukünftigen Generationen heute verramscht wird. So greift eine Umweltzerstörung, die durch Verbrennung von Öl und seiner Folgeprodukte wie Benzin und Kerosin verursachte Klimakatastrophe, in die andere Umweltzerstörung, die fortschreitende Vernichtung der Urwälder dieses Planeten, wie
ein Zahnrad ins andere.
Christian Semmler
Anmerkungen:
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